Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 484 Marbach a. N., ev. Pfarrkirche St. Alexander E. 16. Jh.

Beschreibung

Wandepitaph des Paulus Märklin und seiner Ehefrau. Innen an der Südwand des Chores. Holz, bemalt. Im giebelbekrönten Ädikula-Rahmen Darstellung der Vision des Hesekiel. In der Gebälkzone des Rahmens eine Schriftzeile (A), unter dem Gemälde in der Sockelzone kleineres Bild des Stifters und seiner Ehefrau mit sieben Söhnen und vier Töchtern vor dem Kruzifix, Namen der Kinder auf Schriftbändern über den Köpfen (B). Unten querovale Kartusche mit Grabschrift in 7 Zeilen (C), dabei Monogramm MB. Das Epitaph wurde 1980 restauriert; die weitgehend verblaßte Inschrift C konnte nur teilweise ergänzt werden.

Maße: H. 304, B. 152, Bu. 2,5–3,5 (A, C), 1 (B) cm.

Schriftart(en): Kapitalis (A, C), Fraktur (B).

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]

  1. A

    EZECHIEL 37 CAP(ITEL)1)

  2. B

    + Caspar :·/ Johannes :·/ Adam:·/ + Paulus:·/ + Alexander:· / Hans Georg:·/ + Johannes:·// Barbara / Margreta:·/ Anna:·/ Catherina:·a)

  3. C

    ANNO DOMINI 15[. .] DEN 30 · DECEMBR(IS) / STARB DER ERENHAFFT VND FV̈RNEM PAVLVS MER=/CKLIN BVRGER [. . . . . . . . . . .] IM 66 IAHRE / DEM GOTT GNADT / ANNO ⟨. . . .⟩ DEN ⟨. . . . .⟩ STARB DIE TVGENTSAME, / FRAW [. . . . . . . . . . . . . . . . .] HAVSFRAW / DER GOTT GNADT

Kommentar

Der Verstorbene entstammte einer seit dem 14. Jahrhundert in Marbach nachweisbaren Familie.2 Märklins Vater Johann war 1530 Kaplan zu Murr an der Murr, trat 1534 zum Luthertum über und amtierte bis 1554 als erster evangelischer Pfarrer zu Murr.3 Paulus Märklin starb spätestens am 30. 12. 1599; seine Ehefrau überlebte ihn, ihr Todesdatum wurde nicht nachgetragen.

Textkritischer Apparat

  1. Die Aufzählung beginnt mit dem jüngsten Sohn bzw. der jüngsten Tochter; die Kreuze über den gefalteten Händen zeigen an, daß das Kind verstorben war.

Anmerkungen

  1. Hes. 37, 1–14. – Die Schriftstelle nimmt Bezug auf die Darstellung.
  2. WürttRegesten nr. 12789, 14397; vgl. auch nr. 517.
  3. Faber 3, 7, 14, 15; Sigel 697, 1; 756, 1. – Johann war ein Bruder des zu seiner Zeit berühmten Stuttgarter Pädagogarchen Alexander Marcoleon; vgl. Pfeilsticker 2132; Faber 3 § 29.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 484 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0048403.