Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 446 Kirchheim a. N., ev. Pfarrkirche St. Mauritius 1594

Beschreibung

Grabdenkmal des Conrad Braun. Innen in der Nordwand des Schiffs, Sandstein. Die Figur des Verstorbenen steht auf halbrundem Sockel vor flacher Bogennische, ausgestattet mit Harnisch, Schwert und Streitaxt, den Helm zu Füßen. Das Wappen mit Rollwerkaufsatz, ebenso die 6zeilige Grabschrift.

Maße: H. 227, B. 82, Bu. 3–4,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. ANNO · 1594 · AM PETRI PAVL ABENDT STARB DER MAN/HAFFT VND ERFARHNER / CONRAD BRAVN GEWE/SNER SCHVLTHEIS AL/HIE DEM GOT GNAD

Datum: 28. Juni.

Wappen:
Braun

Kommentar

Conrad Braun entstammt dem sog. ‚Bauernpatriziat’ des Reichsdorfes Kirchheim; sein Grabmal ist ein Zeugnis für dessen Selbstbewußtsein. Angehörige der Kirchheimer Familie Braun spielen im 15./16. Jahrhundert als Theologen und Tübinger Universitätsrektoren eine bedeutende Rolle.1 Conrad selbst läßt sich genealogisch nicht sicher einordnen.2 Bei der Formulierung der Inschrift fällt auf, daß – bei allem durch das Denkmal dokumentierten Selbstbewußtsein – die Epitheta nicht dem hergebrachten Formular des Adels entnommen sind: dort lautet der vergleichbare Passus edel, gestreng und fest (o. ä.), während hier mit mannhaft und erfahren eine neue Kategorie persönlicher Tugenden angesprochen wird.

Anmerkungen

  1. Roth, Urkunden Tübingen 110, 176ff., 509, 532, 573, 582, 632, 672; Hermelink 200ff., 210; Holder, Familie Braun 33–41.
  2. Ebd. 41. – Zur Zuweisung des Denkmals vgl. Fleischhauer, Renaissance 1971, 362.

Nachweise

  1. OABBesigheim (1853) 236.
  2. Zipperlen, Gotteshaus Kirchheim 193.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 446 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0044601.