Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 438a Hochberg (Gem. Remseck a. N.), ev. Pfarrkirche 1593

Beschreibung

Grabdenkmal der Sara Nothaft von Hohenberg, geborene von Rotberg. Bis zum Abbruch und Neubau der Kirche 1854 im Chor aufgestellt, jetzt an der Westwand des Kirchenschiffs. Sandstein. Lebensgroße und fast vollrunde Figur der Verstorbenen in Schaubenrock und Haube, die Hände im Gebetsgestus zusammengelegt. Halbrunder Sockel, Pilasterrahmung, als oberer Abschluß Architrav. Beginn der Grabschrift 3zeilig im Architrav, Fortsetzung in 5 Zeilen auf dem Sockel. Wappen ursprünglich auf den Pilastern, Dübellöcher noch sichtbar. Hände der Figur abgeschlagen.

Maße: H. 278, B. 131, Bu. 2 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. ANNO · 15 · 93 · AVF SAMSTAG · DEN 9 · IVNY · IST IN CHRISTO · / SELIGLICH · ENTSCHLAFFEN · DIE EDELL · VND TVGENTSAM · / FRAVW SARA · NOTHEFTIN · GEBORNE · VON · ROTBVRG · WITTIB · // DES EDLEN · VESTEN · HANNS · DIET=/HERICH · NOTHAFTEN · SELIGEN · DRITTE ·/ VND LETSTE · EHELICHE · HAVSFRAW ·/ DEREN · GOTT EIN · FROLICH · VFFERSTEHVNG · / VERLEIHEN · WELL · AMEN ·

Kommentar

Die Wappen zeigten die Ahnenproben des Johann Dietrich Nothaft von Hohenberg und der Sara von Rotberg; sie lassen sich rekonstruieren.1 Danach standen links Nothaft von Hohenberg, Nippenburg, Kaltental und Zeutern, rechts Rotberg, Andlau, Randeck und Rathsamhausen. Die Ehe zwischen Johann Dietrich Nothaft von Hohenberg und Sara von Rotberg wurde am 26. 4. 1563 geschlossen.2 Das Denkmal stammt von dem Bildhauer Sem Schlör aus Schwäbisch Hall.3

Anmerkungen

  1. Hartmann, Altertümer Hochberg 4, sah noch auf der linken Seite die Wappen Nothaft und Nippenburg, rechts Rotberg und Andlau; die vier anderen Wappen lassen sich mit Hilfe der Ahnenprobe von Saras Sohn Wolf Jakob rekonstruieren (vgl. nr. 511).
  2. Gabelkover-Waltz, Genealogia Nothafftiana Nr. 140; zu Johann Dietrich vgl. nr. 301.
  3. Nach Fleischhauer, Renaissance 1971, 361f. Zuschreibung an Jakob Müller. – Vgl. dazu Einleitung S. XL.

Nachweise

  1. Hartmann, Altertümer Hochberg 4.
  2. OABWaiblingen 155.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 438a (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k00438a7.