Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 343† Kleinbottwar (Stadt Steinheim a. d. Murr), ev. Pfarrkirche St. Georg 1570

Beschreibung

Grabmal des Hans Dietrich von Plieningen.

Nähere Beschreibung fehlt, Inschrift und Wappen bei Gabelkover überliefert.

  1. A(nno) d(omi)ni 1570 · den 8. Septembr(is) starb der edla) vnd vest Hans Dieterich v(on) Plieningen zu Schaubeck F(ürstlich) Wirtemberg(ischer) Landthofmeister, seins alters im 65 jar.

Wappen:
PlieningenVenningenSchönauHelmstatt

Kommentar

Die Wappen Schönau und Helmstatt beziehen sich auf die beiden Ehefrauen des Verstorbenen und seinen Vater Eitelhans von Plieningen.1 Die Bedeutung des dritten Wappens ist ungeklärt.2 Hans Dietrich studierte seit 1521 in Tübingen, seit 1531 in Wittenberg und trat 1534 in den Dienst des aus dem Exil zurückgekehrten Herzogs Ulrich I. von Württemberg. Seit 1541 war er Obervogt in Leonberg, danach in Marbach, Stuttgart und Tübingen, daneben Hofgerichtsassessor und später Tübinger Hofrichter. Als Diplomat entfaltete er ab 1549 eine rege Reise- und Verhandlungstätigkeit und vertrat das Land beim Konzil von Trient (1552) und beim Naumburger Konvent (1554). Als Landhofmeister war er 1556–70 der ranghöchste Beamte des Herzogtums.3 Er war Ortsherr in Kleinbottwar, wo er die Reformation einführte und das Mittelschloß erbaute. Von Württemberg erhielt er den Warthof und halb Hohenstein (Stadt Bönnigheim) als Lehen.4

Textkritischer Apparat

  1. So versehentlich (?) für edel.

Anmerkungen

  1. Vgl. nrr. 239, 339.
  2. Zu erwarten wäre das Wappen von Dietrichs Mutter Eleonore von Waldenburg.
  3. Pfeilsticker 1089, 1199, 1293 u. ö. (Reg.). – Bernhardt II 539f.
  4. Ebd. 540. – Zu seiner Beteiligung an der Stiftung der Scheiben im Rathaus in Großbottwar vgl. nr. 305 (1557). – Vgl. ferner Meißner, Kleinbottwar 9f., 52.

Nachweise

  1. Gabelkover, Miscellanea historica, WürttLBStuttgart Cod. hist. O 16, II 129.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 343† (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0034301.