Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)
Nr. 318 Riet (Stadt Vaihingen a. d. Enz), ev. Pfarrkirche St. Stephan 1562
Beschreibung
Grabdenkmal der Maria von Reischach geborene Gremp von Freudenstein. Im Langhaus an der Nordwand. Hochrechteckige Platte mit Kranzgesims und angearbeiteter Sockelplatte, grauer Sandstein. Im Feld unter Stichbogen die Figur der Verstorbenen, umgeben von vier Ahnenwappen, zu ihrer Rechten kniender Knabe auf Totenkopf. Beginn der Umschrift auf dem Stichbogen der Figurennische, in den Zwickeln Engelsköpfe.
Maße: H. 215, B. 120, Bu. 4,6 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
ANO · D(OMI)NI · 1 · 5 · 62 · AVF · DEN 27: / FEBRVAR /// STARB · DIE · EDEL · VND DVGATSAM · / FRAV · MARIA · VON · RISCHACH · GEBORNE · GREMPEN / VON · FRYDEN · STEIN · DER · SEL · GOT GNAD /// AMEN /
Reischach | Gremp von Freudenstein |
Nippenburg (geviert) | Widmann |
Anmerkungen
- Vgl. nr. 254.
- Vgl. Stammtafel Reischach.
- Hb. Hist. Stätten 6, 556. – Kindler v. Knobloch III 464.
- Vgl. nrr. 325, 327.
Nachweise
- Klemm, Grabschriften 1874, nr. 11, S. 46.
- Klemm, in: WürttVjh. AF. 8 (1885) 177, 179.
Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 318 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0031800.
Kommentar
Maria, Tochter des Conrad Gremp und der Cordula geborene Widmann1, war mit Michael von Reischach (gest. 1550)2 verheiratet (seine Wappen zur Rechten der Dame). Der Name des verstorbenen Kindes ist nicht überliefert. – Riet kam über die Truchseß von Höfingen 1453 in Besitz der Herren von Reischach; diese erbauten das Schloß als Sitz der Linie Reischach von Reichenstein zu Riet und Eberdingen.3
Die manirierte Formgebung der Schrift – gespreizte Dreiecksporen bei den meisten Buchstaben – und die Vorliebe für bestimmte Gestaltungselemente machen eine Entstehung in der Werkstatt wahrscheinlich, die das Grabmal des Philipp von Nippenburg in Hemmingen und die Grabplatte des Jeremias von Taxis in Enzweihingen – beide 1565 – gearbeitet hat.4