Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 315 Steinheim a. d. Murr, kath. Pfarrkirche um 1560

Beschreibung

Zwei Fragmente von der Grabplatte der Margret Welling. Beim Abbruch des ehemals zum Kloster Mariental gehörenden Gebäudes Kleinbottwarer Str. 15 im Jahre 1969 geborgen.1 Jetzt vor der Südseite der Kirche getrennt aufgestellt. Rötlicher Sandstein. Die Platte trug eine umlaufende Randinschrift zwischen Linien, im Mittelfeld ein Balkenkreuz. Die Fragmente stammen vom unteren Plattenteil, erkennbar ist ein Stück des Kreuzstammes, auf Fragment A die untere Randleiste und der Beginn der linken Leiste, auf Fragment B die Fortsetzung dazu und gegenüber ein (ergänzbares) Wort der rechten Leiste.

Maße: H. je 58, B. je 57, Bu. 5–6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    VND GAISTLICH / JVNKFRAW MARGRa)

  2. B

    ETAb) WELLINGc) [. . . . . . . . . . . . . . / . . . . . . . . . . . . . . . . /. . . . . . . . .]SEHL[IGd) [. . . . . . . . . .] /

Kommentar

Die Verstorbene war sicher Nonne im Dominikanerinnenkloster Mariental. Der Duktus der Schrift ist eng, zahlreiche Ligaturen und Enklaven. Eine stilistisch vergleichbare Inschrift vom nahen Schloß Schaubeck kann auf etwa 1561/70 datiert werden.2 Bei Annahme dieser zeitlichen Einreihung könnte Margret eine Tochter des Stuttgarter Bürgermeisters Sebastian Welling d. Ä. (gest. 1532) gewesen sein; sein Sohn Hieronymus war mit einer Schwester der Steinheimer Priorin Katharina Gaisberg verheiratet.3

Textkritischer Apparat

  1. R in G eingemeißelt.
  2. T klein zwischen E und A.
  3. Zweites L im ersten L eingestellt.
  4. Nur die unteren Enden der Hasten erkennbar.

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu nr. 12.
  2. Vgl. nr. 339.
  3. Auf einem Epitaph des Sebastian Welling (Hamburger Kunsthalle) sind zwei Töchter in geistlicher Tracht abgebildet: F. v. Gaisberg-Schöckingen, Bildwerke in der Spitalkirche zu Stuttgart, in: WürttVjh 15 (1906) 450ff. – Ders., Zur Geschichte der Freiherren von Gaisberg, in: BllWürttFamilienkunde 4 (1931) Nr. I 53. – Decker-Hauff, Stuttgart I 259, 301, 315, 324f, 348. – Pfeilsticker 1149, 1450, 1460.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 315 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0031506.