Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 261† Aldingen (Gem. Remseck a. N.), ev. Pfarrkirche St. Margaretha 1536

Beschreibung

Grabplatte des Heinrich Georg (?) von Kaltental. Rechteckige Sandsteinplatte mit umlaufender Randinschrift, im Mittelfeld ein Wappen. Der Stein lag in der Nordostecke des Kirchenschiffs, in unmittelbarer Nähe der Kanzel. Offenbar fiel er dem Einbau einer Heizung in den Jahren 1951/52 zum Opfer.

Text nach OABLudwigsburg und G. F. Müller bzw. Hopff.1

  1. Anno domini 1536 zinßtaga) nach simonis und judab) starb der edel und vest heinrichc) jerg von kaltentald) der eltern dem gott gnade)

Datum: 31. Oktober.

Wappen:
Kaltental

Kommentar

Der Vorname Heinrich Georg läßt sich in der Familie der Kaltental nicht nachweisen. Die Zuweisung an einen der nachweisbaren Träger des Namens Georg ist nicht zweifelsfrei: da die Grabplatte für den am 31. Oktober 1536 verstorbenen Georg (mit den Wappen Kaltental und Ellerbach) erhalten ist2, kann nicht gut eine zweite Platte auf diesen Namensträger bezogen werden. Ein weiterer Georg von Kaltental starb am 31. Oktober 1537, sein Grabdenkmal ist erhalten3; nimmt man einen Überlieferungsfehler beim Datum an und die befremdliche Nennung eines Doppelnamens, so könnte der vorliegende Text auf die zugehörige Grabplatte zum erhaltenen Grabdenkmal bezogen werden.4 Wahrscheinlicher aber ist eine irrige Textüberlieferung durch Müller; der Wortlaut heinrich jerg[s] von kaltental des altern [sohn] würde die Platte einem (wohl jung verstorbenen) Sohn Georgs d. Ä. zuweisen.

Textkritischer Apparat

  1. Müller liest dienstag.
  2. Müller simon u. jude.
  3. Müller heinrike.
  4. Hier endet der Text in OABLudwigsburg.
  5. Bei Müller gekürzt.

Anmerkungen

  1. Zu den Abschriften vgl. Einleitung S. XXIV.
  2. Vgl. nr. 260.
  3. Vgl. nr. 262.
  4. Die Fundstelle in Nähe des Grabdenkmals könnte diese Annahme stützen. Andererseits ist es völlig ungewöhnlich, daß Grabplatte und Grabdenkmal voneinander abweichende Festdatierungen haben: die eine nach Simon und Juda, die andere nach Allerheiligen!

Nachweise

  1. OABLudwigsburg 1859, 157.
  2. G. F. Müller, Aldingen 29.
  3. Hopff, Stuttgart HStA A 155 Bü. 64 (1701).

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 261† (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0026103.