Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 243 Gemmrigheim, ev. Pfarrkirche St. Johannes d. T. 1526

Beschreibung

Wappenstein des Wendelin Schweiker. An der Brüstung über dem südlichen Baldachin. Der aus der Brüstung vorspringende Sandsteinquader zeigt in einer Bogennische ein (bemaltes) Vollwappen. Auf dem Bogen eingemeißelte Inschrift (schwarz ausgemalt). Jahreszahl unten in der Hohlkehle des Quaders. Im Schlußstein des Baldachins Stz. nr. 23.

Maße: H. 65, B. 45, Bu. 4 cm.

Schriftart(en): Fraktur-Versalien.

  1. D(oktor) · W(endelin)a) · S(chweiker) · U(on)b) · G(emmrigheim) · D(omherr) · Z(u) · A(ugsburg)1 5 2 6

Wappen:
Schweiker

Kommentar

Wendelin Schweiker (1458–1534) bezeugt durch diese Inschrift die Förderung des Kirchenneubaus in Gemmrigheim.1 Er war Domherr in Augsburg, dort ist er im Nordflügel des Domkreuzgangs begraben worden.2 Im Zusammenhang mit dem Kirchenneubau stiftete er 1524 zu Ehren seines Namenspatrons eine Wendelinskaplanei; ihr Altar befand sich unter dem südlichen Baldachin.3

Textkritischer Apparat

  1. G. Bossert d. Ä., Die Kirche in Gemmrigheim, in: WürttJb. 1915, 241 liest Q(uendelin).
  2. G. Bossert d. J., Die Kirche in Gemmrigheim 1526–1926, S. 2 liest U(s).

Anmerkungen

  1. Vgl. nr. 242.
  2. In der Grabschrift wird er ‚pontificii iuris doctor’ genannt: A. Schröder, Die Monumente des Augsburger Domkreuzganges, in: Jahrbuch des hist. Vereins Dillingen 10 (1897) nrr. 135, 136, 137.
  3. Bosser d. Ä. a. a. O. 240f. – Am nördlichen Baldachin, unter dem ein Blasius- und Katharinen-Altar stand, befindet sich das Wappen Volland: Inhaber der Altarpfründe war damals Albrecht Volland; vgl. Bossert d. J. a. a. O. 4f. – Die Jahreszahl 1577 befand sich auf einer in diesem Jahr als Stütze der Kirchendecke eingesetzten Holzsäule mit Seitenstreben; sie wurde 1863 bei einer Renovierung entfernt: OABBesigheim (1853) 179. Den Einbau von Emporen 1599 bezeugte eine in einen Balken eingeschnitzte Jahreszahl. Die Emporen wurden 1963 beseitigt.

Nachweise

  1. Bossert d. Ä. (wie Anm. a) 240 (Abb.), 241, 249.
  2. Bossert d. J. (wie Anm. b).
  3. Paulus, Neckarkreis 74.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 243 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0024305.