Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 216 Vaihingen a. d. Enz, Peterskirche (Heimatmuseum) vor 1514?

Beschreibung

Grabplatte des Burckhart Rudiger. Außen an der Südwand des Chorturms. Hochrechteckige Platte aus gelbem Sandstein mit dunklen Verfärbungen; Umschrift zwischen Linien, im Feld zwei Wappen. Oberfläche abgerieben, Fußleiste unter Pflanzenwuchs verdeckt.

Maße: H. 169, B. 95, Bu. 6,5–7 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. Anno d(omi)ni MCCCCC Vn(d) xiiij Jora) / an dem hailigea) cristb) abent Starb der erber Ma(n) / Burckhart Rudiger / Dem got genaedigc) sy · Amen · /

Datum: 24. Dezember.

Wappen:
RudigerBeltz

Kommentar

Klemm vermutete in dem Wappen Rudigers ein Steinmetzzeichen, führte den Verstorbenen aber nicht in dem von ihm zusammengestellten Verzeichnis württembergischer Steinmetzen an.1 Hier handelt es sich vermutlich um ein Hauszeichen, dessen Form wegen der fortgeschrittenen Verwitterung nicht mehr eindeutig ist. Der Verstorbene war mit Agnes Beltzin (gest. 1518) verheiratet.2 Da diese Familie einen Hahn im Schild führte und in dem zweiten Wappen hier tatsächlich ein Vogel schwach erkennbar ist, wird sich der Wappenschmuck des Grabsteins auf die Allianz Rudiger/Beltz beziehen.

Die dicht gedrängte Schreibung der Jahreszahl fällt auf (späterer Nachtrag?). Aus derselben Werkstatt wie nrr. 188, 217, 219.

Textkritischer Apparat

  1. Die Vokale o bzw. e hochgestellt.
  2. Klemm las an dem hailige geist abent.
  3. Bildung des Diphtongs durch ein kleines e über dem a.

Anmerkungen

  1. Klemm, WürttBaumeister 1882.
  2. Vgl. nr. 224.

Nachweise

  1. Klemm, Erinnerungen 1872, Nr. 2, S. 7, nr. 7.
  2. Klemm, Grabschriften 1874, Nr. 13, S. 52, nr. 109.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 216 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0021608.