Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)
Nr. 161 Schwieberdingen, ev. Pfarrkirche St. Georg 1498
Beschreibung
Wandmalerei-Fragment in der linken Fensterleibung des zweiten Langhausfensters an der Südseite, in schwarz auf hellen Grund gemalt. Die dekorative Füllung der Leibung mit einer Blumenranke endet unten etwa 1 m über dem Gesims; anstelle der Ranke ist hier ein zweizeiliger Inschriftrest A, oben und unten von dunkler Linie begrenzt, erkennbar; darunter Helm mit Helmzier und zweifarbigen Helmdecken; unter dem Helm Inschrift B. Keine zusammenhängende Darstellung, Putzfläche beschädigt.
Maße: H. ca. 100, B. ca. 58 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel, Kapitalis.
- A
.[.]ie · s.[. .].a) / (Helmzier) er [. .] /
- B
MCCCCLXXXXVIII /
Textkritischer Apparat
- Anfang der Zeile unklar; die Trennung zwischen e (?) und s durch drei übereinander angeordnete Punkte; nach dem s eine Haste.
Anmerkungen
- Renovierung zuletzt 1962–1964; dabei wurde abgesehen von dem hier besprochenen Fragment eine Malschicht mit der Datierung 1436 aufgedeckt; vgl. G. Braun, in: LudwigsburgerGbll 17 (1965) 182.
Nachweise
- Schahl, Neckarschwaben 238.
Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 161 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0016107.
Kommentar
Da A möglicherweise unrichtig ergänzt wurde, ist eine Deutung nicht mehr möglich.1 Die Helmzier könnte zwei schlanke Büffelhörner darstellen, sich also auf das Wappen Liebenstein oder Sachsenheim beziehen; bei der Häufigkeit gerade dieser Figur ist aber eine eindeutige Identifizierung schwierig. Bemerkenswert ist die Ausführung der Jahreszahl in römischer Schreibung und Renaissance-Kapitalis, da die anderen Schriftdenkmäler dieser Zeit in der Kirche ausnahmslos an der Schreibung in spätgotischer Form festhalten.