Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)
Nr. 147 Aldingen (Gem. Remseck a. N.), ev. Pfarrkirche St. Margaretha, 1490/16. Jh.
Beschreibung
Grabplatten-Fragment eines Herrn von Kaltental, jetzt an der Innenseite der westlichen Kirchhofsmauer, 3. Stein von links. Oberer Teil einer hochrechteckigen Sandsteinplatte mit Randleiste, auf der die Inschrift umläuft. Im vertieften Mittelfeld großes skulptiertes Wappen mit Helmzier. Der gut erhaltene Stein wurde bei einer Fußbodenerneuerung 1962/63 aus der Kirche entfernt, vermutlich ging dabei das untere Drittel der Platte verloren.
Maße: H. 149, B. 103,5, Bu. 9 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
ANNO · D(OMI)NI · M. CCCC/ ·LXXXX · STARB · DER · EDEL · [. . . . . . ./ . . . . . . . . . . . . . . . . . .] . . KALT]ENDAL DEM GO[T · G]NEDIG · SEY
Kaltental |
Anmerkungen
- nr. 146.
Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 147 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0014701.
Kommentar
Der Grabstein trägt eine klassische Kapitalis von fast quadratischem Aufriß. Der Wappenschild hat eine für die Renaissance typische symmetrische Form, die im Bearbeitungsgebiet erst ab dem zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts üblich wird. Das macht es wenig wahrscheinlich, daß der Stein aus dem 15. Jahrhundert stammt. Es dürfte sich vielmehr um einen Gedächtnisgrabstein handeln, der am ehesten um die Mitte des 16. Jahrhunderts entstanden sein könnte. Eine Gleichsetzung des Unbekannten mit dem ebenfalls im Jahre 1490 verstorbenen Caspar von Kaltental1 läßt sich nicht ausschließen; zwar weichen die Texte voneinander ab, das kann jedoch ein Überlieferungsfehler sein. Möglich wäre auch ein Nebeneinander von Bildnisgrabstein (nr. 146?) mit Epitaphcharakter und Gruftplatte.