Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 138 Bietigheim (Stadt Bietigheim-Bissingen), Friedhofskirche St. Peter 1486

Beschreibung

Bauinschrift außen an der Südseite der Sakristei, an der Stirnseite des Strebepfeilers.1 In drei Zeilen, die von Ritzlinien umzogen sind, in einen Quader aus grauem Sandstein eingemeißelt.

Maße: H. 36, B. 56, Bu. 8,5–9 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]

  1. An(n)o · d(omi)ni · / m · cccc · lxxx / vi /

Kommentar

Zur Baugeschichte vgl. das oben bei nr. 29 Gesagte, ferner nr. 28. Die Bauinschrift kann sich nur auf Baumaßnahmen an der Sakristei und dem darunterliegenden Karner beziehen, nicht aber auf den Bau des Langhauses, das vermutlich schon vor 1470 nach Abtragen eines schmäleren Vorgängerbaues entstand.2

Anmerkungen

  1. Die Sakristei ist an die Südwand des Chores angebaut.
  2. Die Ergebnisse der Innengrabung von 1934 (Durchführung E. Fiechter) zusammengefaßt von O. Paret, in: LudwigsburgerGbll 13 (1957) 93–96; die Datierung wird von Roemer, Bietigheim 25, 57, übernommen. – Nach Roemer, Bietigheim 73, soll der Markgröninger Spitalmeister Johannes Betz das Langhaus der Peterskirche 1473 und 1486 – gemeint sind das Entstehungsjahr des Wandgemäldes an der Nordwand und die vorliegende Bauinschrift! – erweitert haben. Da Betz erst 1507–1532 Spitalmeister war, sind Roemers Datierungen nicht haltbar. – An demselben Strebepfeiler befindet sich die Inschrift ORA.ET.LABORA. Sie geht ebenso wie andere neuzeitliche Inschriften und Zeichen an der Südseite der Kirche – Drudenfuß, Sonnenuhr etc. – auf den Prokuristen Otto Weisert (gest. 1969) zurück. Ich verdanke diesen Hinweis Herrn Pfarrer Erwin Mickler, Bietigheim.

Nachweise

  1. OABBesigheim 1853, 122.
  2. Paulus, Neckarkreis 1889, 70.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 138 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0013802.