Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 71 Schwieberdingen, ev. Pfarrkirche St. Georg 1448?

Beschreibung

Grabplatte eines unbekannten Gliedes der Familie von Nippenburg. Außen am Chor, Südseite, in der Ölbergnische. Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit dunklen Einschlüssen; im Feld abgeplatztes Vollwappen, von dem nur noch die Helmzier erkennbar ist; in den Ecken schrägstehende Ahnenwappen. Oberfläche fast vollständig abgewittert.

Maße: H. 194, B. 74,5, Bu. 8–8,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/3]

  1. + [. .]tzigen / + [. .ime. . . . .] / [. . . . . . . . . . .] / Sase(n)hain / + [. . . .]ing(e)n / 1 4 4 8a) /

 
Wappen:
Nippenburg
 
Ahnenwappen:
unkenntlich.

Kommentar

Soweit erkennbar, scheint es sich um keine fortlaufende Grabschrift gehandelt zu haben, sondern um Wappen-Beischriften, denen jeweils ein kleines eingeritztes Kreuz vorangestellt war. Mit einiger Sicherheit ist nur noch die Beischrift Sase(n)hain (= Sachsenheim) links unten zu entziffern; bei den übrigen sind Reste von Hasten noch zu erkennen. Deutlich ist jedoch, daß links oberhalb der Mitte nachträglich die Jahreszahl 1448 in großen arabischen Ziffern ohne Rücksicht auf die Beischrift links oben eingehauen wurde; die Ziffern sind im Gegensatz zu der übrigen Beschriftung nach außen gewendet. Die Wappen-Kombination Nippenburg-Sachsenheim und die Jahreszahl könnten am ehesten auf Hans von Nippenburg gen. Schlegel (tot 1449) oder auf seine Frau bzw. auf ein Kind dieser Ehe bezogen werden.1

Textkritischer Apparat

  1. Spätgotische Schreibung.

Anmerkungen

  1. Er war mit Margarethe, Tochter des Hans von Heimerdingen, verheiratet; ihre Mutter soll eine Röflin von Ditzingen gewesen sein. Seine Mutter war eine Sachsenheim. – Zur Genealogie vgl. Stammtafel Nippenburg, sowie Rau, Nippenburg 32ff.; Bucelinus II 216.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 71 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0007108.