Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 32 Schwieberdingen, ev. Pfarrkirche St. Georg 1360/nach 1498

Beschreibung

Grabdenkmal des Friedrich von Nippenburg und seiner Gemahlin Margreta geborene von Gemmingen. Im Chor, 8. Stein der Nordwand; bis 1964 im Langhaus an der Nordwand. Hochrechteckige Platte aus grauem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien; im vertieften Feld Vollwappen, darunter kleiner Wappenschild. Linke Langzeile fast ganz zerstört; Schrift schwarz nachgezogen.

Maße: H. 224, B. 87,5, Bu. 5,4 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/13]

  1. Anno · domini · m · ccc · lx · / obijt · fridericvs · de · nippenburg · strenvus · miles · et · margreta · de / gemingen · uxor · eius / [. . . . . . . . . . . . . . . .]m · anime · r[equiescant] · inp[ace. . . . . . .]

Wappen:
NippenburgGemmingen

Kommentar

Die Ausführung von Helm und Helmzier und die Form der Minuskelschrift sind um 1360 nicht denkbar. Offensichtlich handelt es sich bei dem vorliegenden Stein ebenso wie bei nr. 27 um ein nach 1498 gesetztes Denkmal für einen im 14. Jahrhundert lebenden Ahnherrn und seine Frau. Als Vorlage für die Ausführung scheint das Denkmal des Hans von Nippenburg (gest. 1477) gedient zu haben.1 Der Grund für die Erneuerung des Totengedächtnisses könnte in Friedrichs besonderer Stellung als Wohltäter der Kirche liegen; er ist 1360 als Stifter einer Frühmesse bezeugt und als bereits verstorben bezeichnet.2 Seine Gemahlin war eine Tochter des Dieter von Gemmingen und der Metz von Talheim.3

Anmerkungen

  1. Vgl. nr. 119. – Zu postum errichteten Denkmälern s. oben Einleitung S. XXXI.
  2. WürttReg. nr. 8797 (1360 Nov. 30).
  3. Stocker I 2, 59–61.

Nachweise

  1. OABLudwigsburg 1859, 314.
  2. Halbey 1954, Kat. nr. 6 und Text S. 25f.
  3. W. Müller, Schwieberdingen, das Dorf an der Straße. Ludwigsburg 1961, Abb. 33 auf S. 45.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 32 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0003208.