Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)
Nr. 31 Bönnigheim, Altes Schloß 1359
Beschreibung
Glocke, ehemals im Turm der ev. Pfarrkiche St. Cyriakus zusammen mit zwei kleineren Glocken.1 Ansteigende Kronenplatte mit unregelmäßigem Rand; Kronenbügel in geschwungener Form; Schulterinschrift zwischen derben Stegen.
Maße: H. 92, Dm. 110,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
· LVCAS · MARCVS · MATHEVS · IOHANNES · AN(NO)a) · D(OMI)NI · M° · CC°C · LI°X · VI(N)C(VLA) · PETRI ·
Datum: 1. August.
Textkritischer Apparat
- Schreibung A°N.
Anmerkungen
- Vgl. nr. 13 (13. Jh.?) und 1631 (Inschrift nicht überliefert).
- Deutscher Glockenatlas WürttHohenzollern nrr. 1604, 837, 1395, 813.
- E. Zipperlen und D. Schille, Bönnigheim, Stadt zwischen Neckar und Stromberg. Bönnigheim 1970. – Nach Deutscher Glockenatlas WürttHohenzollern 27 ist Cunrad nur archivalisch belegt.
Nachweise
- OABBesigheim 1853, 139.
- Klunzinger 1857, 92.
- Deutscher Glockenatlas WürttHohenzollern nr. 966, Text S. 7, Abb. 132.
- E. Zipperlen, in: ZschrZabergäuverein 1965, 54/55 mit Abb.
- E. Zipperlen und D. Schille (wie Anm. 3).
Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 31 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0003100.
Kommentar
Die Glocke ist von der politischen Gemeinde für das Alte Schloß erworben worden, nachdem eine Stiftung 1897 der Pfarrkirche zu einem neuen Geläute verholfen hatte; die beiden anderen Glocken wurden eingeschmolzen.
Klunzinger (1857, 92) las die Jahreszahl als 1351, weil er den Buchstaben vor VI(N)C(VLA) wegen seiner seltsamen Bildung nicht als X erkannt hatte; diese Lesung wurde in der späteren Literatur übernommen und erst durch Sigrid Thurm (Deutscher Glockenatlas WürttHohenzollern) berichtigt. Als Trennungszeichen sind achtstrahlige Sterne anstelle der um diese Zeit üblichen Punkte verwendet; am Anfang stehen zwei Tatzenkreuze. Aufgrund dieser Eigenheiten läßt sich die Glocke mit einer Gruppe von Inschrift-Glocken in Stuttgart-Bad Cannstatt, Talheim, Lorch und Hölzern (Lkr. Heilbronn) verbinden, die ähnliche Buchstabenformen – C geschlossen, kapitales M – aufweisen.2 E. Zipperlen3 schreibt die Glocke einem Wandergießer Cunrad von Eßlingen zu.