Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 15† Ochsenbach (Stadt Sachsenheim), ev. Pfarrkirche U. L. Frau 13. Jh.

Beschreibung

Glocke, 1873 noch vorhanden und als die kleinere von zweien bezeichnet1; abgegangen. Gestaltung nicht im einzelnen überliefert: „schlanke Form“, „sehr alte gothische Majuskeln“.

  1. O REX GLORIE CHRISTE VENI CUM PACE

Übersetzung:

O König der Herrlichkeit, Christus, komm mit Frieden!

Kommentar

Der seit dem späten 13. Jahrhundert auf Glocken in Württemberg nachweisbare Friedensruf unterstützt die frühe Ansetzung.2 Das Dorf Ochsenbach war im 13. Jahrhundert Besitz der Herren von Neuffen und kam im 14. Jahrhundert an Württemberg.3 Die Höhenburg Bromberg südlich des Ortes ist 1203 genannt. Also könnte die schlichte Chorturmkirche durchaus im Kern auf das 13. Jahrhundert zurückgehen, auch wenn sie erst 1468/78 erwähnt ist.4 Weitere Rex-Glorie-Glocken aus der Zeit um 1300 sind in benachbarten Orten überliefert.5

Anmerkungen

  1. OABBrackenheim 1873, 370. – Die zweite Glocke aus dem Jahr 1742 war von Gottlieb Rechlen zu Stuttgart gegossen.
  2. Vgl. dazu Deutscher Glockenatlas WürttHohenzollern 1959, Einleitung S. 15.
  3. Zur Ortsgeschichte: OABBrackenheim 1873, 369ff.; AmtlKreisbeschreibung III 450f. – Zu der ehemaligen, dem Kloster Odenheim gehörigen Propstei Kirbach auf Ochsenbacher Gemarkung s. oben Einleitung S. XV.
  4. Vermerkt sei, daß sich im Boden der Kirche 1873 noch eine halbverdeckte spätgotische Grabplatte befand; dieses Inschriftendenkmal ist ohne Überlieferung des Wortlautes abgegangen.
  5. Deutscher Glockenatlas WürttHohenzollern 1959, nr. 820 (Michaelsberg bei Cleebronn, Lkr. Heilbronn), nr. 840 (Untergruppenbach, Lkr. Heilbronn).

Nachweise

  1. OABBrackenheim 1873, 370.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 15† (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0001508.