Inschriftenkatalog: Landkreis Holzminden
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 83: Landkreis Holzminden (2012)
Nr. 195 Bevern, Heimatmuseum im Schloß 1614
Beschreibung
Glocke. Bronze. Die Glocke hing nach der Angabe Steinackers früher im Nordturm des Schlosses.1) Die nicht ganz sauber ausgeführte Inschrift läuft um die Schulter der im Ansatz des Schlagrings gesprungenen Glocke, erhaben in vertiefter Zeile zwischen zwei glatten Stegen. Die Worttrenner in Form von Quadrangeln.
Maße: H.: 25 cm (ohne Krone); Dm.: 41 cm; Bu.: 2,1 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
STATES · VON · MONCHVSEN · ANNO · 1 · 6 1 4 ·
Anmerkungen
- Steinacker in: Kdm. Kr. Holzminden, S. 23. Vgl. Sander, Schloß Bevern, S. 21.
- Zum Schloßbau vgl. allgemein Sander, Schloß Bevern, S. 8–27. Ders., Statius von Münchhausen, S. 27–33. Uhden/Sander, Bevern, S. 445 u. 453–460. Neukirch, Adelskultur, S. 198–203. Krämer, Bau-Herr, S. 10–33. Zadach-Buchmeier, Statius von Münchhausen, S. 44–46; ders., Neue Quellen, S. 50–61.
Nachweise
- Kdm. Kr. Holzminden, S. 23.
Zitierhinweis:
DI 83, Landkreis Holzminden, Nr. 195 (Jörg H. Lampe und Meike Willing), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di083g015k0019506.
Kommentar
Bemerkenswert sind das flachgedeckte A mit nach rechts überstehendem Deckbalken; der Mittelbalken des H weist eine leichte Schwellung auf. Die erste 1 ist bogenförmig, die zweite schaftförmig, außerdem gibt es eine geschlossene 6 und eine aufgerichtete 4.
Wegen der Umgestaltung des Schlosses als Residenz der herzoglichen Nebenlinie Braunschweig-Bevern ab der Mitte des 17. Jahrhunderts ist von den anzunehmenden Bauinschriften, die der Erbauer Statius von Münchhausen (1555–1633) – ähnlich wie Ilse von Saldern in Hehlen – sicher angebracht haben wird, nichts erhalten. Aus der Bauphase des Schlosses (1603 bis 1612) ist die Inschrift auf der Glocke das einzige Relikt, das den Namen seines Erbauers trägt und zugleich von dessen hohem adeligen Selbstbewußtsein kündet.2)