Inschriftenkatalog: Landkreis Holzminden

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 83: Landkreis Holzminden (2012)

Nr. 170† Golmbach, St. Gangolf 1607

Beschreibung

Bauinschrift. Die heute zerstörte Inschrift fand sich bei einer Renovierung im Jahr 1722 an einer Kirchenwand und wurde von dem damaligen Pastor Johann Ernst Niemeyer notiert.1)

Inschrift nach Corpus bonorum.

  1. Sanct Gangolff hat erbauet michMein patron wie Jetzt Hier stehe ichSechs Hundert drey ward ich fundirtSechs Hundert sieben auch voll führtHenricus Engeren pastorCunradus Lott da Küster warHans Lotta) Jan Schaper da Altar LeuttAll um mich thäten zu der ZeitErhalt uns gott Bey reiner LehrAll falsche Rott von uns ab kehrDaß stets auf rechten Weg wir seynDer führt Zum ewgen Leben ein

Versmaß: Deutsche Reimverse.

Kommentar

Heinrich Engern (ca. 1565–1626), geboren in Sierhausen (bei Damme, Lkr. Vechta), studierte als jüngster Konventuale des Klosters Amelungsborn seit 1584 an der Universität Helmstedt. Von 1591 bis 1598 war er Pfarrer in Negenborn und damit gleichzeitig Klosterpfarrer in Amelungsborn. Von 1599 bis zu seinem Tod 1626 amtierte er als Pastor in Golmbach, wo er dem zum Abt von Amelungsborn gewählten Anton Georgii (1542–1625) nachfolgte.2) Von 1592 bis 1595/96 war Heinrich Engern zeitweise auch Prior von Amelungsborn.3) Zu Hans Koss und Conrad Lott vgl. auch Nr. 164.

Der Inschrift zufolge wurde 1603 der Grundstein zum Bau der Kirche gelegt, der 1607 abgeschlossen war.

Textkritischer Apparat

  1. Lott] Vermutlich verlesen aus Koss, der neben Schaper sowohl 1604 (Kos) wie auch 1610 (Koss) als einer der Altarleute genannt wird; vgl. Nr. 164 u. 179.

Anmerkungen

  1. LkAW, Corpus bonorum von Golmbach (1750), S. 1f. Zitiert: Kdm. Kr. Holzminden, S. 171.
  2. Vgl. Freist/Seebaß, Pastoren, Bd. 1, S. 89 u. 140; Bd. 2, S. 81 (Nr. 1038). Mahrenholz, Abtsliste III, S. 193f. Matrikel Helmstedt, Bd. 1, Abt. 1, S. 46, Nr. 70 (Sierhusensis); vgl. ebd., S. 94, Nr. 7: Henricus Engern, Sidagershusanus, ordiniert am 17. Oktober 1591 in coenobio Amelunxbornensi.
  3. Vgl. Freist/Seebaß, Pastoren, Bd. 1, S. 1. Mahrenholz, Abtsliste III, S. 203 u. 210.

Nachweise

  1. LkAW, Corpus bonorum von Golmbach (1750).
  2. Kdm. Kr. Holzminden, S. 171 (nach Corpus bonorum).

Zitierhinweis:
DI 83, Landkreis Holzminden, Nr. 170† (Jörg H. Lampe und Meike Willing), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di083g015k0017001.