Inschriftenkatalog: Landkreis Holzminden

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 83: Landkreis Holzminden (2012)

Nr. 102† Amelungsborn, Klosterkirche 1588

Beschreibung

Epitaph für Abt Andreas Steinhauer. Das möglicherweise hölzerne Epitaph wird bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts nicht mehr erwähnt.

Inschrift nach Letzner, Cod. Ms. Hist. 248.

  1. Anglia quem dederat dives quem Saxonis ora /Foverata) heu tegitur paupere Praesulb) humo /Hic Amelungsborni ter denis sedulis annis /Atq(ue) tribus quondam Coenobiarcha fuit

Übersetzung:

Der Abt, den England hervorgebracht und das fruchtbare Sachsenland genährt hatte, wird nun, ach, von armseliger Erde bedeckt. Hier in Amelungsborn ist er dreiunddreißig arbeitsreiche Jahre einst Abt gewesen.

Versmaß: Zwei elegische Distichen.

Kommentar

Verfasser der Inschrift könnte der junge Klosterprediger Johann Tornarius (ca. 1560–1610) gewesen sein, der in seiner Leichenpredigt für den von ihm verehrten Verstorbenen ebenfalls den Ausdruck Coenobiarcha verwandte.1) Zur Biographie des Andreas Steinhauer vgl. den Kommentar zum heutigen Epitaph Nr. 101, der ursprünglichen Grabplatte. Außerdem ist noch eine jüngere Grabplatte für den Verstorbenen erhalten; vgl. Nr. 273.

Textkritischer Apparat

  1. Foverat ] voverat Leuckfeld.
  2. Praesul ] Praesulis Cod. Ms. Hist. 248, is aber später mit Blei durchstrichen; praesulis Cod. Ms. Hist. 249.

Anmerkungen

  1. Mahrenholz, Abtsliste II, S. 122.

Nachweise

  1. Letzner, Klösterchronik, Cod. Ms. Hist. 248, p. 78; Cod. Ms. Hist. 249, Bd. 1, fol. 185r.
  2. Leuckfeld, Antiquitates, S. 43.
  3. Mahrenholz, Abtsliste II, S. 122, Anm. 122a (nach Leuckfeld).

Zitierhinweis:
DI 83, Landkreis Holzminden, Nr. 102† (Jörg H. Lampe und Meike Willing), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di083g015k0010203.