Inschriftenkatalog: Landkreis Holzminden

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 83: Landkreis Holzminden (2012)

Nr. 8(†) Amelungsborn, Klosterkirche 3. V. 14. Jh.

Beschreibung

Vier Schmucksteine. Die runden Schmucksteine sind auf die vier Kreuzrippen in der Vierung gesetzt. Dargestellt sind die vier Evangelistensymbole, jeweils umgeben von einem nicht mehr original bemalten, reliefierten Schriftband: Der Engel als Symbol des Evangelisten Matthäus mit Inschrift A, der Adler als Symbol des Johannes mit Inschrift B. Bei den beiden anderen Schmucksteinen sind die Inschriften vertauscht, so daß neben der Darstellung des Stiers, dem Symbol des Lukas, Inschrift C und neben der Darstellung des Löwen, dem Symbol des Markus, Inschrift D steht. Die Inschriften sind gemalt und farbig, schwarz vor weißem Hintergrund, gefaßt.

Maße: Dm.: ca. 55 cm; Bu.: ca. 9 cm.

  1. A †

    S. MATTHAEUS

  2. B †

    S. JOHANNES

  3. C †

    S. MARKUS

  4. D †

    S. LUKAS

Kommentar

Die Vierung dürfte im zeitlichen Zusammenhang mit dem Anbau des neuen Chores nach 1355 gewölbt worden sein.1) Die Inschriften auf den Schmucksteinen sind, wie auch die Verwechselung der Evangelistensymbole zeigt, zu einem unbekannten Zeitpunkt stark überarbeitet worden, so daß weder von ihrer ursprünglichen Buchstabenfolge noch von ihrer ursprünglichen Schriftform etwas zu erkennen ist.

Anmerkungen

  1. Kdm. Kr. Holzminden, S. 126f. Maier setzt den gotisierenden Umbau der Vierung bereits an das Ende des 13. Jahrhunderts; vgl. Maier, Klosterkirche Amelungsborn, bes. S. 44–47 u. 53–55, aber auch S. 32, 37f. u. 41–44. Der relativ lange zeitliche Abstand zum Chorneubau im dritten Viertel des 14. Jahrhunderts überzeugt aber nicht.

Zitierhinweis:
DI 83, Landkreis Holzminden, Nr. 8(†) (Jörg H. Lampe und Meike Willing), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di083g015k0000800.