Inschriftenkatalog: Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 91: Hersfeld-Rotenburg (2015)
Nr. 335 Gehau (Breitenbach am Herzberg), Burg Herzberg, aus Breitenbach, Ev. Kirche 1632
Beschreibung
Grabplatte für Anna von Dörnberg. Die Platte aus gelbgrauem Sandstein steht heute innen an der Nordwand der Kapelle, stammt aber wohl aus der Kirche in Breitenbach.1) Die Grabinschrift (A) läuft auf dem erhöhten Rand um. Oben und unten im Feld befinden sich je zwei Vollwappen mit Beischriften (W), die eine Tafel mit dem Bibelzitat (B) einrahmen. Die Beischriften werden oben von den Schilden und unten von den Helmzierden unterbrochen. Als Worttrenner dienen Quadrangel. Drei Ecken sind beschädigt, wodurch Textverlust eingetreten ist. Die Farbfassung ist modern.
Maße: H. 101, B. 57, Bu. 3 (A, B), 2,2 (W) cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
[ANNO 1]632 ∙ DEN 15 ∙ MAII / STARB DES EDLEN UND VESTEN LUDWIG / VON DORINGENBERGK / [DOCH]TER ANNA IHRES ALT(ERS) 1 1/2a) IAHR MIN(US) 9 TA[GE]
- B
SAPIENT(IAE) SAL(OMONIS) CAP(ITEL) IIII ∙ V(ERS) I ∙ / DER GERECHTE OB / ER GLEICH ZU ZEIT=/LICH STIRBET IST ER / DOCH / IN DER RUHE2) ∙
- W
DORIN//GENBERG ∙ BER//LEPSCH CA//LENBERG ∙ TH//ANN
Dörnberg | Berlepsch |
Callenberg (Calenberg) | von der Tann |
Textkritischer Apparat
- 1/2 ist als Bruchzahl geschrieben.
Anmerkungen
- Vgl. dazu Nr. 148, Anm. 1.
- Weish 4,7.
- Bei Humbracht, Stammtafeln, Taf. 262 und Buttlar-Elberberg, Stammbuch, Dörnberg Taf. I wird sie nicht erwähnt.
Nachweise
- „Anna von Dörnberg 1632, Herzberg“, in: Grabdenkmäler <http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1080> (Stand: 9. 7. 2006, Bearb. Otto Volk, HLGL).
Zitierhinweis:
DI 91, Hersfeld-Rotenburg, Nr. 335 (Sebastian Scholz und Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di091mz14k0033502.
Kommentar
Anna entstammte der Ehe Ludwigs von Dörnberg (Nr. 345) mit Anna von Berlepsch (Nr. 336).3) Die Platte gleicht der ihrer Schwester Christina (Nr. 329) äußerlich und sogar in der Wahl der Bibelstelle exakt. Gleichwohl bestehen Unterschiede in der Schrift zu den Kindergrabplatten von 1627 (Nr. 329) und davor (Nrr. 302, 320), nämlich in breiterer Kerbe, gerundetem O, nicht mehr nach links kippendem S und R mit jetzt eher stachelartiger Cauda; außerdem stehen nur hier Wappenbeischriften der identischen Ahnenproben.