Inschriftenkatalog: Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 91: Hersfeld-Rotenburg (2015)
Nr. 319 Wehrda (Haunetal), Schloß Hohenwehrda, aus Evangelischer Kirche 1624
Beschreibung
Grabplatte des Albrecht von Trümbach. Die Platte aus rotem Sandstein, die ursprünglich aus der Kirche in Wehrda stammt, steht heute auf der Westseite des Schlosses links neben dem Portal in eine Nische eingelassen. Die Grabinschrift (A) läuft zwischen Linien und breiten Stegen auf dem Rand um. In den vier Ecken des Feldes ist je ein Wappenschild mit Beischrift (W) angebracht, und im unteren Teil des Feldes befindet sich ein Vollwappen. Die Wappenbilder aller Wappen sowie die Beischriften der beiden unteren Wappen fehlen; die Wappenbilder sind kaum bis zur Unkenntlichkeit abgewittert, sondern wurden wegen der geglätteten Oberfläche niemals hergestellt bzw. nur als Malerei vorgesehen. Über dem Vollwappen steht das Bibelzitat (B), dessen letzte Zeile von der Helmzier unterbrochen wird. Die untere Leiste zeigt deutliche Abwitterungsschäden.
Maße: H. 168, B. 87, Bu. 3,5 (A), 2,8 (B) cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
ANNO 1624 DEN 5 SEPTEMB(RIS) MOR=/GENS ZWISCHEN 3 UND 4 UHR IST DER WOHL EDLE GESTRENG UND VESTE / ALBRECHT VON TRVMBACH SEI=/NES ALTERS IM 47 IAHR IM HERREN CHRISTO SEELIG ENTSCHLAFFEN
- B
PSAL(M) 4 / ICH LIEGE UND SCHLAFFE / GANTZ MIT // FRIEDEN1)
- W
TRUEMB[A]CH ∙ DOPF[FE]R [– – –] [– – –]
Trümbach | |
Trümbach | Töpfer |
unkenntlich | unkenntlich2). |
Anmerkungen
- Ps 4,9.
- Hier müßten die Wappen Hutten zu Steckelberg und Schönberg gestanden haben, vgl. Nr. 291.
- Biedermann, Geschlechtsreg. Rhön und Werra, Taf. CCCLI f. nennt Albrecht nicht.
Nachweise
- Sturm, Bau- und Kunstdenkmale des Fuldaer Landes II 162 (A, B).
Zitierhinweis:
DI 91, Hersfeld-Rotenburg, Nr. 319 (Sebastian Scholz und Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di091mz14k0031909.
Kommentar
Die Platte zeigt in Gestaltung und Schrift dieselben Merkmale wie die Grabplatten für Albrechts Bruder Adam von Trümbach (Nr. 295) und seine Schwägerin Margarethe geb. von Baumbach (Nr. 325) und wurde daher von derselben Werkstatt hergestellt. Von den bei der älteren Platte herausgearbeiteten Leitformen der Werkstattschrift sind hier nicht das G mit eingestellter Cauda und die diakritischen Zeichen über U verwirklicht; offenbar gab es Modernisierungsschritte.
Laut den Wappen war Albrecht ein Sohn des Jörg (Georg) von Trümbach (Nrr. 240 f.) und der Margarethe Töpfer (Nr. 249).3)