Die Inschriften des Landkreises Hersfeld-Rotenburg

3. Die Quellen der nichtoriginalen Überlieferung

Unter den insgesamt 356 Nummern des Kataloges, von denen hier 59 erstmals, das heißt ganz neu oder in wesentlichen Teilen neu, und weitere 51 mit erheblichen Erweiterungen des Forschungsstandes ediert sind, befinden sich lediglich 8872) Nummern, in denen verlorene Inschriften nach einer nichtoriginalen Überlieferung ediert werden. Davon sind viele Handschriften oder alten Drucken entnommen, insgesamt 23 lassen sich aufgrund von Nachzeichnungen und alten Fotografien hinsichtlich der Schriftformen und der Texte mehr oder weniger verläßlich beurteilen; 17 davon waren ausschließlich anhand solcher [Druckseite XXIV] Vorlagen zu erheben. Bei etlichen im Katalog als vorhanden gekennzeichneten Inschriften fehlen maßgebliche Teile der Texte und Informationen, wenn etwa von der langen Reihe der Abtsbilder im Eichhof (Nr. 211) nur noch eines vorhanden ist. Mehrfach ließen sich davon Texte aus alten Überlieferungen ergänzen. Bei zwei Nummern (Nrr. 5 f.) kennt man nur einzelne Buchstaben einer gemalten spätkarolingischen Kapitalis, später noch Fragmente, auch Graffiti. Bei letzteren und bei Bauzahlen lassen sich Verluste erfahrungsgemäß nicht abschätzen; das gilt auch für unvollständige und fehlerhafte Abschriften. Allein aufgrund der Aufzeichnungen Lucaes (siehe weiter unten in diesem Kapitel) sind 30 Inschriften bekannt geworden, die trotz des Drucks von 1996 in der Handschrift überprüft werden mußten.

Der Mangel an nichtoriginaler Überlieferung ist überraschend, denn mit dem Reichskloster Hersfeld besaß das Bearbeitungsgebiet ein bedeutendes historisches Zentrum, das 1610 die Aufmerksamkeit des Inschriftensammlers Christoph Brouwer SJ fand. Doch während Brouwer im benachbarten Fulda zahlreiche Inschriften systematisch abschrieb, nahm er in Hersfeld nur einzelne ausgewählte Inschriften auf und konzentrierte sich nicht auf die für eine Klostergeschichte wichtigen Abtsgrabinschriften. Ein wenig aufgewogen wird dieser Mangel durch die Geschichte des Stifts Hersfeld von Christian Schlegel, dessen Autograph eine Konzepthandschrift mit verwirrend arrangierten und ineinander greifenden Ergänzungen und Annotationen ist, aber eine Reihe von Grabinschriften der Äbte in Zeichnungen und Umschriften enthält. Die beiden anderen für die Region wichtigen Inschriftensammler, Johann Justus Winkelmann und Friedrich Lucae, interessierten sich nur nebenbei oder gar nicht für Hersfeld. Während Winkelmann in seiner Hessischen Geschichte die Inschriften nur sehr punktuell aufnahm, konzentrierte sich Lucae auf das zweite historische Zentrum Rotenburg und seine Umgebung, nämlich das alte landgräfliche Amt. Besondere Kenntnisse wird man ihm für Rotenburg unterstellen dürfen, wo er ab 1696 als Oberpfarrer an der Jakobikirche wirkte.73) Im Süden des Bearbeitungsgebietes fehlt diese für Glocken und Pfarrergrabinschriften ergiebige Sammlung. Wie überall gelangte eine mehr oder wenig große Anzahl von Inschriftennachweisen aus abseitigen und daher zufällig entdeckten Quellen zur Kenntnis der Bearbeiter.

Eine besondere Leistung der vorliegenden Edition besteht unter anderem darin, diese nicht „neuen“ Inschriften zuverlässiger zu lesen und leichter zugänglich und recherchierbar zu machen, sie auch in einen größeren Kontext zu stellen.

Einige Inschriften aus der ehemaligen Hersfelder Stiftskirche zeichnete Christoph Brouwer SJ bei seinem Besuch in Hersfeld 1610 auf. Brouwer wurde 1559 in Arnheim in der niederländischen Provinz Geldern geboren und trat 1580 in Köln der Gesellschaft Jesu bei. Nach seinem Noviziat in Trier wurde er Professor für Philosophie in Köln und Trier. Später war er Rektor in Fulda, doch kehrte er von dort 1606 nach Trier zurück, wo er 1617 starb. Er zeichnete sich als Herausgeber der Gedichte des Venantius Fortunatus und des Hrabanus Maurus aus. Brouwers Werk „Antiquitatum Fuldensium libri IV“ erschien im Jahr 1612 noch zu Lebzeiten, während seine große, 1591 fertiggestellte und bis 1600 ergänzte Geschichte Triers („Annales“ oder „Antiquitates“) postum erst 1626 in einem noch in der Produktion kassierten Teildruck und vollständig und ergänzt erst 1670 in Lüttich gedruckt werden konnte.74) In seinen „Antiquitatum Fuldensium libri IV” hat Brouwer nur an wenigen Stellen Inschriften aus Hersfeld (Nrr. 2, 48, 164) eingefügt. Wichtiger für die Überlieferung der Hersfelder Inschriften ist seine 1617 erschienene Ausgabe der Gedichte des Hrabanus Maurus, „Hrabani Mauri ex magistero et Fuldensi abbate archiepiscopi Moguntini poemata [Druckseite XXV] de diversis“. In diesem Werk veröffentlichte Brouwer die vom Mainzer Erzbischof Hrabanus Maurus verfaßten Tituli an neun Altären der 850 geweihten Wigbertbasilika, die er in einer heute verlorenen Fuldaer Handschrift des 10. Jahrhunderts gefunden hatte (Nr. 3). Zudem brachte er im Anhang zu dieser Ausgabe mehrere Hersfelder Inschriften (Nrr. 19, 20, 21, 23, 48) zum Druck, von denen heute noch zwei Fragmente existieren (Nrr. 19, 21).

Ebenfalls im 17. Jahrhundert arbeitete der 1620 in Gießen geborene oldenburgische und bremische Rat Johann Justus Winkelmann († 1699),75) der in seiner 1697 gedruckten Beschreibung der Fürstentümer Hessen und Hersfeld Inschriften mitteilt, die für ihn von historischem Interesse waren. Die Qualität seiner Abschriften ist schwer zu beurteilen, da im Bearbeitungsgebiet nur zwei von ihm überlieferte Inschriften erhalten blieben, die er allerdings zuverlässig wiedergibt.76) Seine Abschriften zu anderweitigen Inschriften bieten ebenfalls keinen Anhaltspunkt für Zweifel an seiner Zuverlässigkeit.

Der größte Teil der sekundären Überlieferung stammt von Friedrich Lucae. Er wurde 1644 im niederschlesischen Brieg (poln. Brzek) geboren und studierte ab 1662 Theologie in Heidelberg, in den Niederlanden und in Frankfurt an der Oder. In Liegnitz erhielt er eine Anstellung als Hofprediger. Dort heiratete er auch seine Frau Elisabeth Mercers. Im Jahr 1676 ging er nach Kassel, wo er ebenfalls Hofprediger wurde. Nach dem Tode seiner Frau und seiner jüngsten Tochter 1685 heiratete er 1687 Elisabeth Luise von Wesenbeck. Bald nach dieser Heirat ging er zunächst als Kirchenrat und Inspektor des Schulwesens nach Siegen und kehrte 1694 als Metropolitan von Spangenberg nach Hessen zurück. Seine Tätigkeit in Rotenburg begann er 1696 als Oberpfarrer der Jakobi-Kirche, Dekan des Stifts und als Metropolitan. Am 14. Mai 1708 starb er in Rotenburg und wurde in der Jakobi-Kirche bestattet.77)

Ab 1700 hatte Lucae an seinem Werk „Das edle Kleinod an der Hessischen Landeskrone“ gearbeitet, das eine Darstellung der fürstlichen Residenz Rotenburg, des Stifts St. Elisabeth sowie der Umgebung Rotenburgs, nämlich des Amtes Rotenburg, zum Ziel hatte. Das zweibändige Original der Handschrift wird heute in der Landesbibliothek Kassel aufbewahrt. Im Jahr 1996 gab Hans-Günter Kittelmann in Verbindung mit dem Rotenburgischen Geschichtsverein das Werk im Druck heraus. Allerdings ist die Druckausgabe gegenüber dem Original gekürzt und weist bei den Inschriftentexten zum Teil sinnentstellende Fehler auf. Die Inschriftentexte wurden deshalb nach der Handschrift original ediert, wobei die Seitenzahl der Druckausgabe in Klammern hinzugefügt wurde. Vieles von dem, was Lucae überliefert, ist heute noch erhalten. Allerdings verfaßte er sein Werk „Das edle Kleinod“ erst 1700, so daß viele ehemals vorhandene Inschriften schon durch den Neubau der Kirchen und die Auswirkungen der Reformation, vor allem auch der „zweiten Reformation“, in der Niedergrafschaft zerstört waren. Da eine Reihe der von Lucae überlieferten Inschriften heute noch vorhanden ist, läßt sich seine Zuverlässigkeit gut überprüfen. Insgesamt dürfen seine Abschriften, von kleinen Verschreibungen abgesehen, als weitgehend zuverlässig gelten. Unter anderem an der Baumbacher Glocke von 1483 (Nr. 76) kann man beobachten, wie Lucae Schreibweisen seiner eigenen Zeit in seine Abschriften einfließen ließ. Andererseits bemühte er sich gelegentlich um die Nachempfindung von Schrifteigentümlichkeiten (u. a. Nr. 123). Die Grenzen seiner Möglichkeiten zeigen die sich ihm nicht erschließende Bauinschrift von Obersuhl (Nr. 122) und zwei Rotenburger Inschriften mit Beteiligung des Amtmanns Johann von Ratzenberg (Nrr. 197 f.), bei denen Lücken nicht kenntlich gemacht, Jahreszahlen und möglicherweise sogar ein Name verschrieben sind.

[Druckseite XXVI]

Die erste Klostergeschichte von Hersfeld im modernen Sinne wollte Christian Schlegel schreiben. Der 1667 geborene und 1722 verstorbene Numismatiker, der über die Betreuung der großen Schwarzburgischen Münzsammlung in Arnstadt nach deren Verkauf an Friedrich II. von Sachsen-Gotha das große sächsische Münzkabinett übernahm und wissenschaftlich bearbeiten sollte, muß dort auch mit Hersfelder Prägungen bekannt geworden sein. Nebenbei hatte er schon historisch gearbeitet und scheint dann spät auch die Stiftsgeschichte von Hersfeld in den Blick genommen zu haben.78) Die heute in der Forschungsbibliothek Gotha liegende Handschrift (Hs. Chart. A 363) ist auf 1721 datiert79) und umfaßt über 400 Seiten Konzept mit unzähligen Einschüben, aber auch die benutzte Literatur (u. a. Brouwer, Brusch, Bucelinus, Dilich, Lampert, Trithemius, Winkelmann, Zeiller u. a. m.) reflektierende Anmerkungen. Das Ganze ist gespickt mit zwei Verweissystemen der Anmerkungen und Verweiszeichen. Obwohl teilweise verwirrend angeordnet, haben sich daraus mehrere Abschriften erstellen lassen, von denen die Gießener Kopie – nur diese wurde konsultiert – einen weitgehend nachvollziehbaren Text bietet. Diese Handschrift sieht aus wie eine Druckvorlage; ihr fehlen allerdings die wertvollen Zeichnungen, die in der Konzepthandschrift als Vorlagen für Kupferstiche bezeichnet werden. In der Konzepthandschrift sind Urkunden mehrfach in anderer Schrift eingefügt, gelegentlich auch aufgeklebt, wodurch Text verdeckt wird (fol. 131v zum Eichhof-Bild Abt Ludwigs von Mansbach, Nr. 211/ZZ). Für den Inschriftenbestand Hersfelds sind von Bedeutung erstens die Zitate der Abtsbilder (Nr. 211) auf dem Eichhof, die teilweise von der Version Winkelmanns abweichen,80) sodann die Zitate bisher unbekannter Grabinschriften von Hersfelder Äbten ab 1300 (Nrr. 29, 62, 71, 75, 92, 113, 145 f. 179 f. 214, 274 f.) einschließlich mehrerer Nachzeichnungen von Platten und Epitaphien, schließlich die Inschrift für Witta (Nr. 164) und die Inschriften zum Bild des Mathematikers Friedrich Risner (Nr. 201).81) Schlegel erreichten diese Informationen, seien sie von ihm selbst gesammelt oder zugetragen, offenbar zu spät, um den Abtsgrabinschriften die wichtige Information zum präzisen Standort in der Stiftskirche beizugeben.

Schlegels Zeitgenosse Johann Hermann Schmincke (1658–1743), der als Protagonist einer frühaufklärerischen Geschichtswissenschaft gilt,82) folgte Schlegel in gewisser Weise nach, bot in seinen ähnlich aufgemachten „Antiquitates Hersfeldenses“ neben vielen Quellenzitaten und Inschriften allerdings keine neuen Texte oder weiterführende Beobachtungen.

Um dieselbe Zeit, nämlich im Jahre 1714, beantwortete der Hersfelder Stiftspfarrer Johann Georg Gemeling eine Anfrage der landgräflichen Verwaltung in Kassel, namentlich des Kasseler Bibliothekars Johann Hermann Schmincke (siehe oben), über die Geschichte, den Zustand, die Altertümer und Personallisten (Prediger) der niederhessischen Kirchen für Hersfeld und die Vikariate Petersberg und Unterhaun (eingeschlossen Johannesberg).83) Wie man aus der Antwort aus der Pfarrei Niederaula weiß, war darin die Frage nach „Epitaphia personarum illustrium in den Kirchen …“ einbegriffen, in Rollshausen (Gemeinde Lohra, Lkr. Marburg-Biedenkopf) verzeichnete man „Inschriften“. Gemeling hielt nur drei Glocken der Stadtkirche (Nrr. 38, 41, 56), das Risnersche Bild (Nr. 201), die zwei Glocken auf dem [Druckseite XXVII] Petersberg (Nrr. 192, 316) und eine Bauzahl an der Kreuzkirche über Unterhaun (Nr. 286) für erwähnenswert. Überhaupt sind die Erträge aus den Rückläufen für Inschriften mager – einzelne Pfarrer hatten entweder keine Lust oder legten das Wort „illuster“ sehr eng aus, so daß wenig zusammenkam, sieht man von der Glocke in Friedlos (Nr. 120) ab. Andere Bestände wie etwa St. Goar, Schmalkalden und Eschwege sind freilich umfassend dokumentiert.

Gleichfalls in offiziellem Auftrag des Kasseler Hofes suchte der „Regierungsrath und Advocatus fisci“ Johann Christoph Kopp im Sommer 1749 für den just konvertierten Landgrafensohn, den nachmaligen Landgrafen Friedrich II., in Hersfeld (und Umgebung) nach Reliquien. Dem Sekretär Hartmann wird die Beschreibung von Reliquienbehältnissen (Kästen) und Zunftladen verdankt, die allerdings nur (?) zwei knappe Beschriftungen (Nrr. 101 f.) aufwiesen.

Seit dem 19. Jahrhundert sind Inschriften des Bearbeitungsgebietes in übergeordnete Darstellungen eingeflossen, wie bei dem Burgenforscher Georg Landau oder dem Hersfelder Archivar Louis Demme in seiner mehrbändigen Hersfelder Geschichtsschau, oder selbst Gegenstand von Sammlung geworden, wie die Veröffentlichungen von Josef Hörle zu Beginn des Zweiten Weltkriegs zeigen. Ein wertvolles Hilfsmittel bieten die diversen Denkmalverzeichnisse des Dehio und seiner Bearbeitungen, zudem die Zusammenstellungen der denkmalwürdigen Sachkultur im Rahmen der bundesdeutschen Denkmaltopographie84) und andere klein- oder großräumige – private – Denkmalinventarisierungen (Wendelstädt, Heußner, Kietzell, Sturm), aus denen immer wieder Inschriftentexte mit wertvollen Abbildungen, Hinweisen und Erkenntnissen älterer Lesungen – sogar bis in die jüngste Zeit – Verlorenes zu rekonstruieren halfen. Dazu trugen auch die zahllosen Beobachtungen der heimat- und denkmalbewußten Zeitgenossen in den beiden Publikationsorganen „Mein Heimatland. Zeitschrift für Geschichte, Volks- und Heimatkunde, Beilage der Hersfelder Zeitung“ und „Rund um den Alheimer“ bei, die regelmäßig in die Zeit vor Denkmalverlusten zurückgreifen. Wertvolle Hilfe waren nicht nur Zitate und Spezialstudien wie Otto Bramms Beobachtungen zu den Memoriensteinen oder Michaels Flecks Augenmerk auf kunstvolles Latein, sondern auch bloße Hinweise, wo sich eine Inschrift befand.

Der Dokumentation der Glocken im nordhessischen Raum widmete sich der Kasseler Architekt Heinrich Wenzel. Seine „Hessische Glockenkunde“ umfaßte mindestens 51 Bände, die nicht mehr alle erhalten sind. Der größte Teil der Bände liegt heute in der Murhardschen Bibliothek, Kassel. Es handelt sich dabei um handgeschriebene Aufnahmebögen, die jeweils mit einer typisierenden Zeichnung verbunden sind, die in der Regel zwar die Schriftart, aber keine zuverlässigen Schriftdetails wiedergibt. Wenzel gibt nicht immer alle auf der Glocke vorhandenen Inschriften wieder und bietet zudem einige Fehllesungen; die Umzeichnungen sind regelmäßig mit Klartext bzw. Übersetzung ergänzt. Insgesamt ist seine Überlieferung zwar zuverlässig, bringt jedoch nicht alle Informationen, wenn etwa bei der Glocke von 1648 in Lispenhausen (Nr. 348) unterschlagen wird, daß ein Teil der Inschriften unten auf dem Schlagrand stand. Mehrfach finden sich Nachträge zur Glockenbeschlagnahme von 1942. Von der Glocke von Baumbach aus dem Jahr 1483 (Nr. 76), die schon 1905 umgegossen wurde, lieferte Wenzel eine Zeichnung im üblichen Stil; die Sammlung begann also entweder schon sehr früh, oder seinen Zeichnungen lag auch älteres Material zugrunde. Allerdings ist die Überlieferung Wenzels lückenhaft, wenn über 20 der bis 1942 und danach erhaltenen Glocken nicht verzeichnet sind; hier besteht wohl eine regional zu definierende Lücke, da Wenzels Sammlungsschwerpunkt, soweit das aktuelle Bearbeitungsgebiet betroffen ist, im Bereich des ehemaligen Landkreises Rotenburg liegt.

Nachtrag:

Wenzel machte auch Aufnahmen im Bereich des alten Landkreises Hersfeld, sonst hätten Abschriften von Glockeninschriften nicht ihren Weg in den Band 51 gefunden, in dem die Werke der Glockengießer aus Homburg/Efze in der bekannten Dokumentationsweise Wenzels versammelt sind. Nachträge sind aus dem Band 26 zum Kreis Ziegenhain zu erwarten.

[Druckseite XXVIII]

Den Abschreibern aller Zeiträume werden nicht nur sonst unbekannte Texte verdankt, sondern auch Ergänzungen im stark fragmentierten Gesamtbestand; einleuchtender Beleg dazu sind die Buchstabenreste zweier Tafelteile, die weniger als ein Viertel einer komplizierten und von Brouwer vollständig überlieferten Bildbeischrift (Nr. 21) darstellen.

Zitationshinweis:

DI 91, Hersfeld-Rotenburg, Einleitung, 3. Die Quellen der nichtoriginalen Überlieferung (Sebastian Scholz, Rüdiger Fuchs), in: inschriften.net,  urn:nbn:de:0238-di091mz14e005.

  1. Davon sind 81 Inschriftenträger ganz verloren, teilweise jedoch auch aus Fotos und Nachzeichnungen rekonstruierbar, bei sieben, vor allem bei Sammelnummern fehlen größere eigenständige Teile. »
  2. Vgl. Lucae, Kleinod, bearb. Kittelmann Anlage B. »
  3. Vgl. Embach, Literarische Entwicklungen 582 f.; Fuchs in DI 71 (Trier II/2), 102 f. »
  4. Bonnet, Männer 107. »
  5. Vgl. Nrr. 159, 211/E. »
  6. Vgl. Lucae, Kleinod (248 f.). »
  7. Vgl. A. Schumann, in: ADB 31 (1890) 371 f. und May, Christian Schlegel (1980/81), https://www.deutsche-biographie.de/sfz78427.html#adbcontent (Aufruf am 19.12.2022). »
  8. „De abbatia Hersfeldensi / C. Schlegelii 1721“. Die Anfänge der Handschrift können weiter zurückliegen. »
  9. Die von May, Christian Schlegel 81 postulierte Unzufriedenheit Schlegels mit der Winkelmannschen Version stellt sich gar nicht dramatisch dar – Abweichungen in einem solch großen Textcorpus sind normal, hier noch kompliziert durch die Divergenzen zur Marburger Handschrift 162. »
  10. Die Schlegelsche Abteigeschichte enthält noch die Pestinschrift (Nr. 34), die Osterglocke von 1371 (Nr. 38) und eine Ratsglocke (Nr. 281), die Grabinschrift eines Laien (Nr. 61), das Epitaph des Georg Rüdiger (Nr. 226), zwei Glocken auf dem Petersberg (Nrr. 192, 316). »
  11. Vgl. Th. Fuchs, in: NDB 23 (2007) 231 f., https://www.deutsche-biographie.de/sfz78735.html#ndbcontent (Aufruf am 19.12.2022). »
  12. Vgl. auch knapp Apel, Nachrichten 28. »
  13. Vgl. Kemp, Kulturdenkmäler I–II u. Wiegand, Kulturdenkmäler. »