Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 66: Lkr. Göttingen (2006)

Nr. 97 Obernjesa, ev.-luth. Kirche St. Johannes 15. Jh.

Beschreibung

Kelch. Silber, vergoldet. Ohne Marken und Beschauzeichen. Der Kelch erhebt sich über einem Sechspaßfuß mit breiter Sockelplatte und geriffelter Zarge. Auf dem schlichten Fuß war früher ein Kruzifix aufgelötet, das abgebrochen ist. Um den Rand von zwei Fußsegmenten verläuft eine Inschrift aus jüngerer Zeit.1) Der oben und unten abgeflachte Nodus ist mit sechs rautenförmigen Rotuli besetzt, die die glatten, leicht plastischen Buchstaben der Inschrift A vor schraffiertem Hintergrund tragen, in den Zwickeln zwischen den Rotuli oben und unten Maßwerkornament. Auf den sechsseitigen Schaftstücken oben die Inschrift B und unten die Inschrift C in glatten Buchstaben vor schraffiertem Hintergrund. Die schlichte Kuppa in Glockenform.

Maße: H.: 18 cm; Dm.: 14 cm (Fuß), 10 cm (Kuppa); Bu.: 0,7 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Sabine Wehking [1/2]

  1. A

    ihesvs

  2. B

    ihesvs

  3. C

    maria

Kommentar

Die Inschriften sind sehr sorgfältig in der für spätmittelalterliche Goldschmiedeinschriften typischen Form ausgeführt, bei der die Bogenbrechungen der gotischen Minuskel detailliert dargestellt sind. Da diese Schrift lange Zeit Verwendung fand, ergibt sich daraus nur eine allgemeine Datierung auf das 15. Jahrhundert, aber auch eine Entstehung im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts ist nicht völlig auszuschließen.

Anmerkungen

  1. JOHANN . HENRICH . WISSEL . ANNO . 1697.

Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 97 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0009704.