Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 66: Lkr. Göttingen (2006)
Nr. 370 Gieboldehausen, kath. Kirche St. Laurentius vor 1639
Beschreibung
Kelch. Kupfer, vergoldet (Fuß und Schaft), Silber, vergoldet (Kuppa). Ohne Marken und Beschauzeichen.1) Der Sechspaßfuß des Kelches erhebt sich über einer breiten Sockelplatte und einer schlichten Zarge. Die Sechspässe sind gebuckelt. Um die Rundung zweier Pässe verläuft außen die eingravierte Inschrift, die bei der letzten Renovierung des Kelches im Jahr 1995 durch unsorgfältige Neuvergoldung ganz erheblich in ihrem Erscheinungsbild beeinträchtigt worden ist. Ober- und unterhalb des flachen mit sechs schmucklosen rhombenförmigen Rotuli besetzten Nodus sechseckige Schaftstücke. Die schlichte Kuppa, die zu einem unbekannten Zeitpunkt erneuert worden ist, hat die Form einer Halbkugel.
Maße: H.: 17,5 cm; Dm.: 10,4 cm (Fuß), 9,3 cm (Kuppa); Bu.: 0,3 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
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KILIAN . DRIEPPEL // PREFECT(VS) GEBELHVS(ENSIS)
Übersetzung:
Kilian Drippel, Amtmann von Gieboldehausen.
Anmerkungen
- Unter dem Fuß des Kelches eine neue Nummer 3369.
- Vgl. Wehking, Amt Gieboldehausen, S. 277.
- Ebd., S. 126–137.
Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 370 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0037008.
Kommentar
Der Stifter des Kelches, Kilian Drippel, ist in der Zeit von 1620 bis 1638 als Amtmann von Gieboldehausen nachweisbar.2) Er übte das Amt in einer Phase des Dreißigjährigen Kriegs aus, in der Gieboldehausen besonders unter Überfällen und Plünderungen durch verfeindete wie befreundete Truppen zu leiden hatte.3)