Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 66: Lkr. Göttingen (2006)

Nr. 358 Ellershausen, ev.-luth. Kirche 1634

Beschreibung

Glocke. Bronze. Um die Schulter der Glocke verläuft zwischen Stegen über einem Bogenornamentfries die erhaben gegossene Inschrift. Die Glocke zum Hals hin abgetreppt, am Wolm drei Stege, die Kronenöhre gerippt. Als Worttrenner Kreuzchen und Dreiblatt sowie über die ganze Zeilenhöhe ein Adler im Flachrelief.

Maße: H.: 72,5/60,5 cm (mit/ohne Krone); Dm.: 76,5 cm; Bu.: 2,3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Sabine Wehking [1/3]

  1. DIDERICH · FOBBEN · DE HAT MICH · IN GOTTES · NAMEN a) GEGOSSEN ·

Kommentar

Der Glockengießer Dietrich Fobben goß die Glocke 1634 als Ersatz für eine Vorgängerin, die wenige Jahre zuvor durch kaiserliche Truppen geraubt worden war. Als Entlohnung für die auf etwa zwei Zentner veranschlagte Glocke sollte er pro Zentner 25 Taler erhalten sowie bei Abholung des fertigen Stücks ein Fuder Kohlen, 30 Eier, 3 Pfund Flachs und 1 Pfund Wachs.1) Daß in diesem Zusammenhang auf die Abholung der Glocke Bezug genommen wird, deutet darauf hin, daß sie in der Werkstatt der Familie Fobben in Göttingen gegossen wurde. Möglicherweise war Dietrich Fobben, für den sonst keine Glocke nachgewiesen ist, ein Bruder des David Fobben (vgl. Nr. 352).

Textkritischer Apparat

  1. An dieser Stelle das Adlerrelief, das den gesamten Raum zwischen beiden Wörtern füllt.

Anmerkungen

  1. Baumann, Glocken, Nr. 5, nach der Kirchenrechnung von 1643.

Nachweise

  1. Baumann, Glocken, Nr. 5.

Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 358 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0035802.