Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 66: Lkr. Göttingen (2006)
Nr. 349† Duderstadt, Sackviertel (Nr. 141?) 1618–1631?
Beschreibung
Balken, der beim Aufräumen der Brandstelle nach dem großen Stadtbrand von 1911 gefunden wurde.1) Über seinen Verbleib ist nichts bekannt.
Inschrift nach Jaeger.
-
Her Jhesu Christ du höchster Hort Du bist die rechte Himmelspfort Wer ohn dich sucht die Seligkeit Der felt des Wegs zum Himmel weit Hans Jans
Anmerkungen
- Jaeger, Bilder, S. 26.
- Kaufholz, Hausbuch, Teil 4 (Sackviertel), S. 47 u. S. 321.
- Kaufholz, Hausbuch, Teil 4 (Sackviertel), S. 93, setzt für die alte Hausnr. 141 erst mit 1683 ein. Warum Kaufholz hier erst eine Bebauung nach 1683 vermutet, obwohl die Schoßumgänge der einschlägigen Zeit zwischen der Nr. 140 (Relicta Heinrich Adam) und Nr. 142 (Relicta Hans Thunhose) regelmäßig Hans Jans verzeichnen, ist unverständlich.
- StA Duderstadt, AB 166, fol. 15.2v (erstmalig), AB 174, fol. 13r (letztmalig).
Nachweise
- Jaeger, Bilder, S. 26.
Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 349† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0034900.
Kommentar
Da Jaeger die Hausinschriften generell bei der Wiedergabe normalisiert, bietet die Inschrift sprachlich und orthographisch keinen Anhaltspunkt zur Datierung. Inhaltlich der Strophe eines Kirchenliedes entsprechend kann sie jedoch wohl nicht vor der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden sein. Der Name Hans Jans kommt in den Schoßlisten des Sackviertels verschiedentlich vor.2) Da es sich bei dem Haus, von dem der Balken stammte, jedoch um ein vom Brand im Sackviertel betroffenes Haus handeln muß, läßt sich dessen Platz ungefähr lokalisieren. Damit kommt nur ein am Anfang der Haberstraße gelegenes Haus in Frage (heutiges Grundstück Haberstr. 6), für das Kaufholz erst seit 1683 Besitzer nachweist.3) Den Schoßumgängen von 1618/9 bis 1630/1 zufolge wohnte hier ein Hans Jans, der als Urheber der Inschrift und Bauherr des Hauses in Betracht kommt.4) Für die zweite Hälfte des 17. und die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts weist Kaufholz keinen Hausbesitzer namens Hans Jans im Sackviertel und im angrenzenden Stubenviertel mehr nach.