Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 66: Lkr. Göttingen (2006)

Nr. 345 Klein Schneen, ev.-luth. Kirche vor 1630

Beschreibung

Taufstein. Sandstein, farbig gefaßt. Das ehemals sechseckige Taufbecken, das lange Zeit außerhalb der Kirche im Freien stand, steht auf einem sechsseitig abgeschrägten Fuß, der wohl ursprünglich ebenfalls als Taufbecken diente. Die Ecken des Beckens und damit auch Teile der in erhabenen Buchstaben um den Rand laufenden Inschrift A sind abgeschlagen, ebenso die Engelsköpfe, die auf vier Seiten über Beschlagwerkornament angebracht waren und die in zwei benachbarten Feldern angebrachten Wappen. Die ebenfalls erhaben gehauenen Wappenbeischriften B und C unter den Wappen sind dagegen erhalten.

Maße: H.: 98 cm; Dm.: 70 cm; Bu.: 4 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Sabine Wehking [1/3]

  1. A

    [ANN]O DOMINI · [.... HA]T · DER W[OL E]DLER VNDT VE[STER FRE]DERICH · V(ON) · R[EDEN ....] TAVFFE GOT [ZVR EH]RE HAWEN LA[SSEN]

  2. B

    FREDERICH · V(ON) · REDEN

  3. C

    SOPHIA VON WEIHE

Kommentar

Friedrich von Rheden war seit 1620 als Nachfolger seines Schwiegervaters Jobst von Weihe Pfandinhaber des Amtes und Schlosses Friedland.1) Da es sich bei Klein Schneen um ein Dorf des Amtes Friedland handelte und das Ehepaar Friedrich von Rheden und Sophia von Weihe in den Amtsdörfern Besitzungen hatte, war der Anlaß zur Stiftung eines Taufbeckens in der Kirche von Klein Schneen gegeben. Das Taufbecken läßt sich nur ungefähr auf die Zeit vor dem Jahr 1630 datieren, in dem Friedrich von Rheden als verstorben erwähnt ist. Sophia von Weihe bat 1630 als Witwe um Bauholz zur Wiederaufrichtung des 1626 von Wallensteinschen Truppen niedergebrannten Vorwerks Groß Schneen.2)

Anmerkungen

  1. HSTA Hannover, Cal. Br. 2, Nr. 889, fol. 12.
  2. HSTA Hannover, Cal. Br. 2, Nr. 888.

Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 345 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0034505.