Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 66: Lkr. Göttingen (2006)
Nr. 320 Hann. Münden, ev.-luth. Kirche St. Blasius 1619
Beschreibung
Gemälde auf Holztafeln. Die Tafeln mit Darstellungen von zehn Aposteln in Halbfigur waren früher hinter dem Hochaltar angebracht1) und hängen heute paarweise angeordnet vor der Orgelempore. Alle Apostel sind durch Tituli oben über der Darstellung gekennzeichnet (A). Auf dem Buch des Apostels Jacobus minor die Inschrift B, auf dem Buch des Apostels Thomas die Inschrift C.
Maße: H.: 75,5 cm; B.: 75 cm (pro Doppelbild); Bu.: 4,5 cm (A), 1 cm (B, C).
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
S. MATHIAS // S. IVDAS THADE(VS) // S. SIMON // S. IACOB(VS) MINOR // S. MATHEVS. // S. THOMAS. // S. BARTHOLOMEVS // S. PHILIPPVS. // S. IOHANNES. // S. IACOB(VS).
- B
D(ANIEL) M(VNCH) G(OTTINGENSIS)
- C
1619
Anmerkungen
- Lotze, St. Blasii-Kirche, S. 27. Lotze nimmt irrtümlich an, daß die Gemälde identisch sind mit 1499 in der Kirchenrechnung von St. Blasius (Pfarrarchiv St. Blasius, Hann. Münden, KR I. 1., fol. 36v) erwähnten Gemälden der Apostel, die ein Göttinger Maler anfertigte.
- DI 19 (Stadt Göttingen), Nr. 145. Anders als dort für das Mündener Bild vermerkt, ist Daniel Munch nicht der Restaurator, sondern der Maler der Apostelgemälde.
- StA Göttingen, Kämmereiregister, 1604–1619, Filme AB 79–82. Die Nachweise AB 82, 1616/7, fol. 40v (sponsus novus); 1617/8, fol. 58v; 1618/9, fol. 58v.
Nachweise
- Lotze, St. Blasii-Kirche, S. 27 (B, C).
Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 320 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0032008.
Kommentar
Bei der Inschrift B handelt es sich um die Künstlersignatur des Malers Daniel Munch, von dem ein weiteres, signiertes Gemälde im Städtischen Museum Göttingen erhalten ist, das die Heilige Familie darstellt und aus dem Jahr 1604 stammt.2) In den Schoßlisten der Stadt Göttingen läßt sich seit 1616/7 ein Daniel Munch auf der Nordseite der Langen Geismarstraße nachweisen, der im selben Jahr geheiratet hatte. Es ist jedoch nicht sicher, ob es sich dabei um den Maler der beiden Bilder gehandelt hat, da die Schoßumgänge seit 1604 keinen Daniel Munch verzeichnen.3)