Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 66: Lkr. Göttingen (2006)

Nr. 232 Hann. Münden, ev.-luth. Kirche St. Ägidien 1596?

Beschreibung

Grabplatte. Sandstein. Der hochrechteckige Stein ist an der Südwand im Chor aufgestellt. Auf dem Rand läuft zwischen zwei Linien in eingehauenen Buchstaben eine Inschrift um, deren unterer Teil zu Hälfte verdeckt ist, da die Platte unten in den Fußboden eingelassen ist. Die Buchstaben lassen sich aber vollständig lesen. Im leicht vertieften Innenfeld ein Kreuz auf einem Bogensockel, oben links und rechts zwischen den Kreuzbalken zwei Wappenschilde. In der Mitte des senkrechten Kreuzbalkens und unten links und rechts auf dem Bogensockel Weihekreuze.

Maße: H.: ca. 190 cm;1) B.: 97 cm; Bu.: 6,5–7 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Sabine Wehking [1/1]

  1. P · 2 · TIM · 4 · BONVM CERTAMEN / CERTAVI, CVRSVM ABSOLVI, FIDEM SERVAVI IN RELIQVO REPOSITA EST MIHI CORONA IVSTI/TIAE QVAM REDDET MIHI DO(MI)N(VS) IN DIE ILLA, IVST(VS) IVDEX · ETC(ETERA) 2)

Übersetzung:

Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt, hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr an jenem Tage als gerechter Richter geben wird etc.

Wappen:
?3)Spangenberg?4)

Kommentar

Die Kapitalis der Grabplatte weist die gleichen Merkmale auf wie die Inschrift der Grabplatte des Johann Spangenberg in St. Blasius (Nr. 231), der 1596 verstarb. Zur Ähnlichkeit der Platte und zur möglichen Zugehörigkeit des Steins zu einer Grablege der Familie Spangenberg vgl. dort.

Anmerkungen

  1. Die genaue Höhe ist nicht zu ermitteln, weil die Platte unter das Fußbodenniveau reicht.
  2. 2. Ti. 4,7f.
  3. Wappen ? (querliegender Ast, nach oben ein Blatt, nach unten zwei Blätter).
  4. Wappen Spangenberg? (Vogel auf einem Ast, darüber ein Stern).

Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 232 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0023203.