Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 66: Lkr. Göttingen (2006)

Nr. 212 Gelliehausen, ev.-luth. Kirche St. Pancratius um 1590

Beschreibung

Fragmente von Wandmalerei an der Südwand. Die Wandmalerei wurde bei der Renovierung der Kirche in den Jahren 2001/2 freigelegt. Im Osten vor dem Fenster Reste einer Kreuzigungsdarstellung, erhalten ist der obere linke Teil des Kreuzes mit dem entsprechenden Teil des Titulus (A) und der obere Teil einer Marienfigur links unter dem Kreuz. Oberhalb des Kreuzes ist noch ein kleines Fragment der Inschrift B erhalten. Rechts vom Fenster die Reste einer mit sich wiederholenden Schablonen aufgetragenen Wandmalerei, die eine Stadtarchitektur mit tot über der Mauer hängenden Körpern und Schwänen davor zeigt – möglicherweise eine Darstellung von Sodom und Gomorra –, rechts unten schematisierte Frauengestalten mit verstümmelten Armen. Unterhalb der sich dreimal wiederholenden Schwäne eine Malschicht mit dem vermutlich jüngeren Inschriftenfragment C, links daneben der zu der Malschicht der Schablonenmalerei gehörende dreizeilige Inschriftenrest D.

Maße: Bu.: 4 cm (A), 5 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis (A), Fraktur (B–D).

Sabine Wehking [1/1]

  1. A

    · I(ESUS) · N(AZARENUS) [ · R(EX) · I(UDAEORUM) · ]1)

  2. B

    [ – – – ]auf Go[ – – – ]

  3. C

    [ – – – ] Geist und [ – – – ]

  4. D

    [ – – – ]ie si[ – – – / – – – ] Woh[ – – – / – – – ] uß [ – – – ] a)

Kommentar

Die zu der in sehr einfacher Malerei dargestellten Kreuzigung gehörenden Inschriften A und B in Kapitalis und Fraktur dürften ihrem Schriftcharakter nach im Zusammenhang mit dem Umbau der Kirche um das Jahr 15902) angebracht worden sein. Über die Inschriften C und D lassen sich keine sicheren Aussagen machen, bei dem Fragment C könnte es sich auch um eine Fraktur des 19. Jahrhunderts handeln.

Textkritischer Apparat

  1. Insgesamt unsichere Lesung.

Anmerkungen

  1. Io. 19,19.
  2. Lufen, Altkreis Duderstadt, S. 269.

Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 212 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0021201.