Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 66: Lkr. Göttingen (2006)

Nr. 180† Burg Plesse 1571

Beschreibung

Steintafel. Die heute links neben dem alten Eingang angebrachte Tafel aus weißem Marmor ist erneuert. Man kann die darauf befindliche Inschrift daher nur als kopiale Überlieferung derjenigen Inschrift ansehen, die bereits Letzner überliefert.

Inschrift nach der heutigen Fassung.

  1. IM . M . D . EIN . UND . SIEBENZIGSTEN . JAHR . / DIS . HAUS . UND . HERRSHAFFT . FÜRWAHR . / ZUGESTORBEN . UND . ANGEFALLEN . IST . / DEM . LÖBLICHEN . FÜRSTEN . OHNE . LIST . / HERRN . WILHELMEN . DEN . LANDGRAVEN . GUT . / ZU . HESSEN . DER . ES . HAT . IN . HUT . / IST . DURCHLAUCHTIG . UND . HOCHGEBOHREN . / IN . FÜRSTLICHER . TUGEND . AUSERKOHREN . / HAT . ES . MIT . GUTEN . TITUL . BRACHT . / IN . SEINE . HAND . UND . GOTTES . MACHT .

Kommentar

Mit Dietrich IV., der 1571 im Familienbegräbnis zu Höckelheim beigesetzt wurde, starb das Geschlecht der von Plesse aus. Nach Dietrichs Tod zog Landgraf Wilhelm von Hessen die ganze Herrschaft Plesse ein, die von welfischem Gebiet umgeben war. Erich II. hielt sich zu dieser Zeit im Ausland auf und versäumte es, mögliche braunschweigische Ansprüche geltend zu machen.1) Dieser Vorgang ist in der Inschrift am Burgtor festgehalten.

Anmerkungen

  1. Geschichte Niedersachsens, Bd. 3,1, S. 63.

Nachweise

  1. Johannes Letzner, Stammbuch der Edlen zu Schwaningen und Herren zu Plesse. Mühlhausen 1587 (o. S.).
  2. SUB Göttingen, Ms. Hist. 317i, p. 54 (nach Letzner).
  3. SUB Göttingen, Ms. Hist. 209m, p. 1779 (nach Letzner).
  4. Veldeck, Göttingen, S. 309.
  5. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 176.

Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 180† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0018004.