Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 66: Lkr. Göttingen (2006)
Nr. 173 Hann. Münden, ev.-luth. Kirche St. Blasius 1565?
Beschreibung
Fragment der Grabplatte des Curt von Bardeleben und der Dorothea von Borchtorp. Sandstein. Der obere Teil der ehemals hochrechteckigen Grabplatte wurde 1973 bei einer Grabung in der Kirche im nördlichen Seitenschiff vor der Apsis gefunden.1) Der stark abgetretene Stein befindet sich heute im Keller unter der Kirche. Er zeigt in einem von Linien begrenzten Innenfeld oben zwei Wappenschilde im Relief, darüber zweizeilige eingehauene Beischriften (A) auf je einer plastisch hervorgehobenen Tafel. Darunter drei Ziffern, die möglicherweise zum Beginn einer zeilenweise über das Innenfeld verlaufenden Inschrift gehörten (B). Der Zustand des Steins läßt keine Aussage mehr darüber zu, ob auf der Rahmenleiste ursprünglich eine Inschrift umlief.
Maße: H.: 104 cm; B.: 94 cm; Bu.: 3–4 cm (A), 6 cm (B).
Schriftart(en): Kapitalis.
Sabine Wehking [1/1]
- A
CVRT [VON] / BAR[DELEBEN] // [DO]ROTHEA VON / [BOR]CHTORP
- B
[1]551 [ – – – ]
| Bardeleben2) | Borchtorp3) |
Anmerkungen
- Grenz, Anfänge, S. 141.
- Wappen Bardeleben (drei Beile, 2:1). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 6, Abt. 10, S. 1 u. Tafel 1.
- Wappen Borchtorp (Löwenkopf). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 6, Abt. 6, S. 23 u. Tafel 14.
- Samse, Zentralverwaltung, S. 288f.
Nachweise
- Grenz, Anfänge, S. 142f. mit Abb. 53.
Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 173 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0017309.
Kommentar
Curt von Bardeleben ist in den Jahren 1544 bis 1565 als Amtmann von Münden nachzuweisen. Da dieses Amt 1565 auf seinen Bruder Tönnies von Bardeleben (vgl. Nr. 169) überging und Curt nach 1565 nicht mehr bezeugt ist, ist es einigermaßen wahrscheinlich, daß er 1565 starb.4) Dies würde bedeuten, daß sich das auf der Grabplatte genannte Datum auf den Tod seiner Ehefrau Dorothea von Borchtorp beziehen könnte.