Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 66: Lkr. Göttingen (2006)

Nr. 170 Hann. Münden, ev.-luth. Kirche St. Blasius 1565

Beschreibung

Zwei Fragmente der Grabplatte des Levin von Rheden und der Margaretha von Hanstein. Die Reste der ehemals hochrechteckigen Platte, von der der untere Teil mit Ausnahme der als kleineres Fragment überlieferten rechten Inschriftenleiste fehlt, fanden sich 1973 bei einer Grabung in der Kirche östlich des Nordportals. Die Abbildung der Grabungssituation bei Grenz zeigt, daß der Stein damals noch nicht in zwei Teile gebrochen war.1) Heute befinden sich beide Fragmente im Keller unter der Kirche. Soweit der Stein erhalten ist, zeigt er im Innenfeld ein erhaben herausgearbeitetes Kreuz, oben links und rechts des Kreuzes je ein Vollwappen, dazwischen eine Marke (M24). Um die Platte verläuft eine Inschrift in eingehauenen Buchstaben, deren unterer und linker Teil weitgehend verloren sind.

Maße: H.: 208 cm (Gesamthöhe beider Fragmente); B.: 83 cm; Bu.: 9 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Frakturversalien.

Sabine Wehking [1/2]

  1. Leuin vo(n) Rede(n) / vnd Margreta · von Hansteina) sein / ehef[ – – – ] / [ – – – an]no d(omi)ni 1565b)

Wappen:
Rheden2)Hanstein3)

Kommentar

Levin von Rheden, über den sich sonst nichts ermitteln ließ, starb am 7. September 1564 und wurde am darauffolgenden Tag in St. Blasius beigesetzt. Für seine Gruft bezahlte seine Familie 3 Taler an die Kirchenkasse.4) Das in der fragmentarisch erhaltenen Inschrift genannte Todesjahr 1565 bezieht sich daher auf seine Ehefrau.

Textkritischer Apparat

  1. Mit dem zweiten Buchstaben des Nachnamens beginnt das zweite Fragment der Grabplatte.
  2. 1565] 1505 Grenz.

Anmerkungen

  1. Grenz, Anfänge, S. 139.
  2. Wappen Rheden (achtspeichiges Rad). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 2, Abt. 9, S. 14 u. Tafel 15.
  3. Wappen Hanstein (drei Mondsicheln, 2:1). Vgl. ebd., S. 8 u. Tafel 9.
  4. Auszüge aus den verlorenen Kirchenregistern, StA Hann. Münden, Nachlaß Otto Budde, Nr. 1, Heft 47, S. 18, u. Heft 53, S. 12.

Nachweise

  1. Grenz, Anfänge, S. 139.

Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 170 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0017008.