Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 66: Lkr. Göttingen (2006)

Nr. 163† Hann. Münden, ev.-luth. Kirche St. Blasius nach 1559

Beschreibung

Fragment der Grabplatte des Johannes Siegel. Sandstein. Der obere Teil der ehemals hochrechteckigen Grabplatte wurde 1973 bei einer Grabung in der Kirche unterhalb der Orgelempore gefunden. Das Fragment zerbrach bei der Bergung in zwei Teile. Über seinen weiteren Verbleib ist nichts bekannt. Um den erhaltenen Teil des Steins verlief nach der Beschreibung bei Grenz die Inschrift, das Innenfeld ließ keine Bearbeitung erkennen.1)

Inschrift nach Grenz.

Maße: H.: 128 cm; B.: 78,5 cm.2)

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. [ – – – ] 16 . DECEMBRIS OBIIT / VIR PIVS ET PRVDENTISSIMVS JOHANNES SIEGEL CVIVS ANIMA REQVIESCAT [ – – – ] a)

Übersetzung:

... am 16. Dezember starb der fromme und überaus kluge Mann Johannes Siegel. Seine Seele ruhe ... .

Kommentar

Der aus Münden stammende Johannes Siegel immatrikulierte sich im Sommersemester 1530 an der Universität Erfurt.3) In den Jahren von 1545 bis 1556 ist er als Sekretär am Mündener Hof nachzuweisen.4) Er dürfte mit dem im Schoßumgang von 1535 nach seinem gleichnamigen Vater verzeichneten Johannes Segell junior identisch sein,5) der noch 1559 unter den Brauern in der Kirchenrechnung von St. Blasius aufgeführt ist.6) Hieraus ergibt sich die Datierung der Grabplatte.

Textkritischer Apparat

  1. Nach Grenz erfolgte seine Wiedergabe der Inschrift unter Auflösung der Abkürzungen.

Anmerkungen

  1. Grenz, Anfänge, S. 141.
  2. Maße nach Grenz, ebd.
  3. Matrikel Erfurt, Bd. 2, S. 336.
  4. Samse, Zentralverwaltung, S. 282.
  5. Abschrift des Schoßumgangs 1535, StA Hann. Münden, M1/2/22, Nachlaß Bernhard Uhl.
  6. Pfarrarchiv St. Blasius, Hann. Münden, KR I. 3., fol. 33r u. 34r.

Nachweise

  1. Grenz, Anfänge, S. 141.

Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 163† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0016303.