Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 66: Lkr. Göttingen (2006)

Nr. 122† Hilkerode, kath. Kirche St. Johannis 1517

Beschreibung

Glocke. Sie wurde vermutlich zu Kriegszwecken abgeliefert. Nach Otto befand sich auf der Glocke neben der nicht als Inschrift wiedergegebenen Jahreszahl 1517 die Inschrift A, darunter die Inschrift B und auf dem Glockenmantel die Darstellung eines Bischofs.1)

Inschriften nach Otto.

  1. A

    hilf got . maria . berot . vnde . sancte . iohannes ave maria gracia . plena deusa) . tecum 2)

  2. B

    andreas botger

Übersetzung:

Sei gegrüßt, Maria, Gnadenreiche, Gott sei mit dir. (A)

Kommentar

Walter weist für Andreas Botger eine 1520 gegossene Glocke in Uder nach.3) Der Spruch hilf got maria berot jeweils in Kombination mit den Namen der Kirchenpatrone tritt um 1500 im Untereichsfeld häufiger auf (Nr. 80, 81, 117). Vermutlich wurden alle Glocken vom selben Gießer angefertigt, der der Sprachform der Inschrift nach aus dem mitteldeutschen Bereich stammen könnte (vgl. dazu auch Einleitung S. 25). Da jedoch nur die Glocke in Germershausen (Nr. 117) erhalten ist, läßt sich eine Zuschreibung an denselben Gießer nicht durch einen Vergleich der Gestaltung belegen.

Textkritischer Apparat

  1. Möglicherweise aus einem gekürzten dominus verlesen.

Anmerkungen

  1. Otto, Notizen, S. 146.
  2. Lit. Text nach Lc. 1,28.
  3. Walter, Glockenkunde, S. 699.

Nachweise

  1. Otto, Notizen, S. 146.
  2. Engelhardt, Cyriacuskirche, S. 36.

Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 122† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0012202.