Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 66: Lkr. Göttingen (2006)

Nr. 92 Friedland, ev.-luth. Kirche 15. Jh.

Beschreibung

Kelch. Silber, Kuppa innen vergoldet. Der Sechspaßfuß erhebt sich über einer breiten Sockelplatte und einer hohen geriffelten Zarge. Dem sonst schlichten Fuß ist in einem Segment ein Kruzifix aufgelötet; auf dessen geschwungenem Schriftband ein angedeuteter Titulus, der sich jedoch nicht in Buchstaben umsetzen läßt. Die sechsseitigen Schaftstücke mit Inschriften, deren einzelne Buchstaben sich jeweils auf die sechs durch glatte Stege an den Ecken getrennten Felder mit aufgerauhtem Hintergrund verteilen, oben die Inschrift A, unten die Inschrift B, die Buchstaben glatt vor schraffiertem Hintergrund. Der Nodus oben und unten abgeflacht, auf den weit vorspringenden rautenförmigen Rotuli die einzelnen Buchstaben der Inschrift C glatt von schraffiertem Hintergrund, in den Zwickeln zwischen den Rotuli Maßwerkornament. Die kleine glockenförmige Kuppa ist schlicht.

Maße: H.: 17,5 cm; Dm.: 13 cm (Fuß), 9,9 cm (Kuppa); Bu.: 0,9 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Sabine Wehking [1/2]

  1. A

    helf go(t)

  2. B

    maria

  3. C

    ihesvs

Kommentar

Die Ausführung der Inschrift auf den Schaftstücken in der für die spätmittelalterlichen Goldschmiedeinschriften typischen Form der gotischen Minuskel erlaubt nur eine ungefähre Datierung auf das 15. Jahrhundert, eine Entstehung im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts ist aber auch nicht auszuschließen. Die Umbrüche der Buchstabenbestandteile sind hier durch eine feine Strichelung betont. Zu dem hochdeutschen helf got vgl. Einleitung, S. 25.

Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 92 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0009204.