Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 66: Lkr. Göttingen (2006)

Nr. 57† Klein-Schneen, ev.-luth. Kirche 1473

Beschreibung

Triptychon. Über den Verbleib des Triptychons, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hinter dem Altar aufgestellt war, ist nichts bekannt.1) Im Mittelteil ein Gemälde der Kreuzigung, am Kreuz der Titulus A. Links des Kreuzes einer der Schächer am Kreuz, oben am Querbalken ein kleiner Engel, rechts der andere Schächer am Kreuz, dessen Seele ein kleiner Teufel in Empfang nahm. Dem unter dem Kreuz stehenden Hauptmann war ein Schriftband mit der Inschrift B zugeordnet. Auf dem Rahmen des Mittelteils die Inschrift C. Auf den Flügeln ebenfalls Gemälde: links oben Christus an der Martersäule, unten die Kreuztragung; rechts oben die Dornenkrönung, unten die Auferstehung. Über die Rückseiten der Flügel konnte Mithoff keine Aussage treffen, da sie ihm nicht zugänglich waren.2)

Inschrift A nach der Zeichnung bei Mithoff, B und C nach Mithoff.

Schriftart(en): Gotische Minuskel, mit Versal (A).

  1. A

    Ayssu · anazar / hamelich . yehvdi 3)

  2. B

    vere . filius . dei . erat . iste . 4)

  3. C

    m° . cccc° . lxxiii . die margharete .a) 5)

Übersetzung:

Jesus Christus, König der Juden. (A)

Dieser ist fürwahr der Sohn Gottes. (B)

1473 am Tag Margarethe. (C)

Textkritischer Apparat

  1. Vor die und zwischen margha und rete je eine Rosette.

Anmerkungen

  1. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 126. Das Triptychon ist weder bei Gmelin, Tafelmalerei, noch bei Wolfson, Gemälde, verzeichnet.
  2. Beschreibung nach Mithoff, Kunstdenkmale, S. 126.
  3. Hebräischer Kreuzestitulus in Anlehnung an Io. 19,20.
  4. Mt. 27,54.
  5. 13. Juli.

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 126 u. Tafel IV (Zeichnung A).
  2. Lücke, Dorfbilder, Heft 1, S. 53 (nach Mithoff).

Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 57† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0005700.