Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 327† Bad Überkingen, ehemaliges Badhaus 1589,1590
Beschreibung
Zwei Renovierungsinschriften, die erste (I) „an einem, zum Badhause gehörigen sehr baufälligen Nebengebäude, das im Januar 1794 abgetragen wurde, um Raum zu einem Speisesaal für die Kurgäste zu bekommen, … über dem Ulmischen Stadtwappen …“, die zweite, 1809 noch erhaltene, (II) „oben an dem Thürgerichte der Wohn- oder Wirthsstube“. Nähere Ausführung unbekannt.
Wortlaut nach Burger.
- I.
Ernewert im Jahr D(omi)ni 1590
- II.
15 B. I. 89
Stadt Ulm. |
Anmerkungen
- Vgl. zur baulichen Entwicklung Bitz, Badewesen 95–97.
Nachweise
- Burger 20.
- Jakob David Dangelmaier, Ueber die Gesundbrunnen und Heilbäder Württembergs, 3. Theil: Der Gesundbrunnen und das Heilbad in Uiberkingen, so wie das Röthelbad in Geislingen und der Sauerbrunnen in Dizenbach, Gmünd 1822, 20.
- Bitz, Badewesen 95.
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 327† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0032701.
Kommentar
Die Renovierung der Badgebäude fiel zeitlich zusammen mit der Ausmalung der Kassettendecke in der Überkinger Galluskirche (vgl. nr. 326 †). Die Initialen dürften den damaligen Badwirt bezeichnen. Das „große Wirtshaus“ des Überkinger Bades war wohl in den 40er Jahren des 16. Jahrhunderts neben dem alten Badhaus aus dem 15. Jahrhundert errichtet und gegen Ende der 60er Jahre um ein unmittelbar angebautes Nebengebäude erweitert worden. Haupt- und Nebengebäude wurden 1589/90 renoviert, gleichzeitig wurde der Logierraum auf Kosten der Wirtswohnung erweitert. Wenige Jahre später (1607) wurde ein neues Gästehaus errichtet und 1620 durch einen gedeckten Gang mit dem Hauptgebäude verbunden1.