Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 315 Drackenstein-Unterdrackenstein, kath. Pfarrkirche St. Michael 1584
Beschreibung
Epitaph des Hans von Westerstetten zu Drackenstein. Innen an der Chor-Nordwand. Ädikula; im Giebelfeld Brustbild von Gottvater in hohem Relief; auf dem Architrav einzeilige Inschrift (A), in der Mitte unterbrochen von der Figur der Taube des Hl. Geistes; im Hauptfeld Relief: Kruzifixus mit Titulus (B), links darunter kniender und betender Ritter mit abgesetztem Helm; auf den seitlichen Pilastern je zwei Vollwappen; im Sockel Inschrift (C), darunter Blatt- und Fruchtgirlande.
Kalkstein; Sockel als eigenes Werkstück gearbeitet.
Maße: H. 215,5, B. 110, Bu. 3,3–4,0 (A), 2,5 (B), 3,7 cm (C).
Schriftart(en): Kapitalis (A, B), Fraktur (C).
- A
O VENERANDA TRINITAS // ET ADORANDA VNITASa)
- B
· I · N · R · I ·b)
- C
Anno D(omi)ni ·1·5·84 auf Mitwoch1) den · 14 Junij zwische(n) ·5· vnd ·6· / vhrn starb der Edel vnd vest Hansz vo(n) Westerstette(n) zu Trackhe(n)stain / welcher alda begrabe(n) ligt, dem Gott gnedig Sein Wölle Amen :·
Übersetzung:
O verehrungswürdige Dreifaltigkeit und anbetungswürdige Einheit.
Westerstetten | Rechberg |
Marschall von Pappenheim | Rammingen2. |
Textkritischer Apparat
- O, V und A Versalien in größerem Schriftgrad.
- Trennpunkte dreieckig.
Anmerkungen
Nachweise
- StAL, E258 VI, Spezialia, Konvolut 17: OA. Geislingen, Mappe „Beiträge zur OAB Geislingen (wahrsch. Prof. Gumpadt, Tübingen) 1841“, Bemerkungen zum topograph. Blatt Wiesensteig von E. Paulus, 1832.
- N. R. A., Die Grabdenkmäler der Herren von Speth aus drei Jahrhunderten in der Pfarrkirche zu Zwiefaltendorf, in: Archiv f. christl. Kunst 30 (1912) 69–72, 81–84, 98–102, 107–109, 115–117; 31 (1913) 7–10, 18–21, 30–32, hier: 31.
- Kdm Geislingen 107, 111 (Abb.).
- Illig, Geschichte v. Göppingen u. Umgebung II 260.
- Christa 47.
- Burger, Drackenstein 46.
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 315 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0031501.
Kommentar
In Inschrift (C) sind die i-Punkte und teilweise auch die Auszeichnungspunkte für die arabischen Ziffern dreieckig ausgehauen. Die Schriftformen stimmen – wie auch der Wortlaut – weitgehend mit denen auf der Grabplatte des Hans von Westerstetten (nr. 14) überein. Beide Grabmäler stammen aus der Ulmer Werkstatt Hans Schallers.