Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 302 Dürnau, ev. Pfarrkirche (St. Kilian und Cyriacus) 1577
Beschreibung
Epitaph des Wilhelm von Zillenhart. Innen an der Nordwand, 6. Stein von Osten. Platte aus grauem Sandstein; zwischen Pilastern, die einen Giebel aus Roll- und Beschlagwerk tragen, Hochrelief des Knaben in spanischer Tracht, als Sockel Rollwerktafel mit 5zeiliger Inschrift. Platte unten stark bestoßen, durch Absandeln der Oberfläche weitgehende Zerstörung der Schrift in den letzten drei Zeilen.
Maße: H. 170, B. 83,5, Bu. 2,8 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
AN(N)O DO(MIN)I 1577 DEN .3. DECEMBRISa) / STARB DER EDEL KNAB WILHELMb) VO(N) / ZIL(N)HART SEINES ALTERS IM [1]0 [IAR]c) / DEM GOT EIN FRÖLICHE [AV]FER[. .]/STEVNGd) [. . . . . . . . . . . . . . . . . . .]
Textkritischer Apparat
- I verkürzt über die Cauda des R gestellt.
- Linke Haste des H verkürzt über den Balken des L gestellt.
- Ergänzung nach Kdm Göppingen.
- FER nur mehr schwach zu erkennen; danach noch Platz für 2 bis 3 Buchstaben, der aber vermutlich nicht ausgefüllt war. Die Lesung Kdm Göppingen: frölich uferstehung … Amen ist nach dem Befund jedenfalls nicht zu halten.
Nachweise
- Klemm, Heraldische Forschungen 5, 203.
- Kdm Göppingen 79.
- Illig, Geschichte von Göppingen u. Umgebung II 36.
- Ortsgeschichte Dürnau [18].
- Gaier, Zillenhart IV/55.
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 302 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0030204.
Kommentar
Die Schrift ist eine sorgfältig ausgehauene fast klassisch proportionierte Kapitalis mit deutlichem Wechsel von Haar- und Schattenstrichen und mit ausgeprägten Sporen. Der Verstorbene war höchstwahrscheinlich ein Sohn des ebenfalls in Dürnau begrabenen Wolf von Zillenhart († 1598, vgl. nr. 354) und der Susanna von Grafeneck. Mit seinem älteren Bruder Wolf Niklas (vgl. nr. 387) erlosch 1623 die Dürnauer Linie des Geschlechts.