Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 173 Gingen an der Fils, ev. Pfarrkirche (St. Johannes) um 1500
Beschreibung
Meßkelch. In der Sakristei. Silber vergoldet, getrieben und graviert. Abgetreppter Siebenpaßfuß, Zarge mit umlaufendem Zierband aus Rauten mit Vierpaßfüllung; siebeneckiger Schaft mit eingeschobenem flach ausladendem, durch senkrechte Rippen gegliederten Nodus; geradwandige becherförmige Cuppa. Auf den beiden Schaftteilen ober- und unterhalb des Nodus in den je 7 Feldern vor kreuzschraffiertem Grund die einzelnen Buchstaben der gravierten Inschrift. Ein Feld des oberen Schaftstücks zeigt nur Schräggittergravur, keinen Buchstaben. In drei Feldern des unteren Schaftstücks wurden nachträglich runde Nieten befestigt.
Maße: H. 18,2, Dm. (Cuppa) 10,3, (Fuß) 13,3, Bu. 0,8 (oberes Schaftstück), 1,1 cm (unteres Schaftstück).
Schriftart(en): Gotische Minuskel (Bandminuskel mit Schattenschraffur).
i/h/e/s/v/sa) // h/i/l/f/ v/n/s
Textkritischer Apparat
- Im Wortinnern „rundes“, am Wortende langes s.
Nachweise
- Kdm Geislingen 124f. (m. Abb.).
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 173 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0017303.
Kommentar
Die Ausführung der Schrift erweckt den Eindruck, als ob der Graveur die einzelnen Buchstabenformen („Knicke” der Bänder und Schattenschraffuren) aus einer Vorlage übernommen habe ohne Verständnis für das Bauschema der Bandminuskel. Der Abstrich des e läuft hakenförmig aus. Der Oberschaft des h endet unvermittelt stumpf an der oberen Begrenzungslinie des Schriftfelds, der Oberschaft des l ist dagegen deutlich gespalten.