Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 155 Bad Ditzenbach, alte kath. Pfarrkirche St. Laurentius 2. H. 15. Jh.
Beschreibung
Glocke eines unbekannten Nürnberger Gießers. Im Turm. Schulterinschrift zwischen Zinnenfries und kreuzblumenbesetztem Spitzbogenfries mit Kleeblattbogenfüllung.
Maße: H. (o. Krone) 50, Dm. 68 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
+ ave · maria · gracia · plena · dominvs · tecvm ·1)
Übersetzung:
Sei gegrüßt, Maria, Gnadenvolle, der Herr ist mit dir.
Anmerkungen
- Nach Lc 1, 28; Beginn des Ave Maria.
- Vgl. Dt. Glockenatlas WürttHohenzollern 51; Kdm Geislingen 81 datiert: „um 1500“.
- LdBW III 292.
Nachweise
- Kdm Geislingen 81.
- Dt. Glockenatlas WürttHohenzollern nr. 638a.
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 155 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0015505.
Kommentar
Als Invokationskreuz ist ein Ankerkreuz gesetzt, als Worttrenner fungieren Glöckchen. Unsignierte und nur gelegentlich datierte Ave-Maria-Glocken, die der Inschriftgestaltung nach in der Tradition der Nürnberger Glocken des Konrad Gnoczhamer stehen, sind besonders häufig in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts zu registrieren, daher die Datierung2. Die Ditzenbacher Pfarrkirche ist 1478 erstmals urkundlich bezeugt3. Ein mit dem helfensteinischen Wappen geschmücktes Wandtabernakel an der Chornordwand trägt die inschriftliche Datierung 1499. Der gotische Bau wurde im 18. Jahrhundert völlig umgestaltet.