Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 100 Göppingen, ev. Oberhofenkirche 1479
Beschreibung
Grabplatte des Hans von Zillenhart. Innen an der Südwand der Zillenhartkapelle. Sandsteinplatte mit eingehauener Umschrift, im eingetieften Mittelfeld Vollwappen mit gezaddelten, das ganze Bildfeld füllenden Helmdecken. Links oben am Beginn und Ende der Inschrift sowie in der rechten unteren Ecke in quadratischen bzw. oblongen eingetieften Feldern Rosette bzw. Astwerkverzierungen als Platzfüller. Stoßschäden an der Unterkante. Die Schrift ist sehr sorgfältig ausgehauen, die eingeritzten Hilfslinien sind stehengeblieben: am oberen Rand des Schriftbandes drei, unten vier Linien, sowie gitterartig in gleichbleibenden Abständen darübergelegte senkrechte Linien1.
Maße: H. 212, B. 93, Bu. 8,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.
Anno · domini · m° · cccc°a) / · lxxviiii · iar an sant peter vnd pauls abent starb de(r)b) / streng vnd vest herr · / hans von Zulnhart ritt(er)b) dem got genedig sye ·
Datum: 28. Juni 1479.
Zillenhart. |
Textkritischer Apparat
- Die hochgestellten o nur ganz schwach eingeritzt.
- Als Kürzel ein rautenförmiger Punkt über der Zeile.
Anmerkungen
- Abstände entsprechen der Stärke einer Haste = 11,5 mm.
- Vgl. Stammtafeln d. mediatisierten Häuser 11 (1899) Taf. 1 Anm.
- Vgl. Plieninger, Stadtschreiber 84.
Nachweise
- Kdm Göppingen 39f. Abb. 32.
- Illig, Geschichte von Göppingen u. Umgebung II 35 Anm. 1, 37 (Abb.).
- Halbey 113; Nr. 35.
- Gaier, Zillenhart III/23.
- Gotik an Fils und Lauter 46 Abb. 21.
- Plieninger, Stadtschreiber 84f. Nr. 15 (Abb.).
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 100 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0010000.
Kommentar
Der obere Bogen des zweistöckigen a, der Abstrich am oberen Bogenende des e und an der Fahne des r sowie das rechte Ende des t-Balkens sind als Haarstriche fein ausgezogen. Als Initiale ist ein pseudounziales A gesetzt mit sehr langem Deckstrich und breit gespreizten Sporen am rechten Schaft, die jeweils als feine Haarstriche ausgeführt sind. Die rauten-, teils auch paragraphförmigen Worttrenner sind nur am Beginn der Inschrift konsequent eingefügt.
Hans von Zillenhart war mit Agnes von Neipperg verheiratet, deren Einordnung in die Neipperger-Genealogie noch nicht gelungen ist2. Er besaß eine Hälfte des Freihofs, des sog. „Oberen Hofs“, in Göppingen, ferner Güter in Faurndau, bei Birenbach und in Geradstetten (Remshalden, Rems-Murr-Kreis)3.