Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 77† Boll, ehem. Kapelle (Karner?) bei der Stiftskirche 1464

Beschreibung

Bauzahl nach Steinrelief eines Totengerippes mit darüber angebrachter Versbeischrift1.

Wortlaut nach Bauhin.

  1. 1464 //Schawen an Arm vnd ReichJhr werdent all mir gleich

Versmaß: Deutsche Reimverse.

Kommentar

Da das Boller Stift 1464 in das Göppinger Oberhofenstift inkorporiert worden ist, dürfte die Kapelle bereits im Auftrag des Stifts Oberhofen errichtet worden sein2. Das Memento-mori-Motiv in Bild und Schrift würde gut zu einer Nutzung des Gebäudes als Karner passen3.

Anmerkungen

  1. Bauhinus 25: „Neben der Kirchen stehet eine Capell, mit der Jarzahl 1464. Vnd ist an derselben ein Todtenbildt außgehawen, mit solcher vberschrifft . . .“. Zur mutmaßlichen Lage der „Capell“ vgl. Boll. Dorf und Bad 68.
  2. Vgl. ebd.
  3. Vgl. nr. 392 †.

Nachweise

  1. Bauhinus 25.
  2. Gerhard Heyde, Das Württembergisch Wunderbad zu Boll. Ein geschichtlicher Rückblick nach alten und neuen Quellen, Stuttgart [1937], 7 (ungenau).
  3. Mayer, Ortsgeschichte von Boll 62.
  4. Boll. Dorf und Bad 67.

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 77† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0007706.