Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 19† Wiesensteig, Stiftskirche St. Cyriakus (?) 1358

Beschreibung

Grabschrift des Friedrich von Leimberg. Standort und Ausführung nicht beschrieben.

Wortlaut von Gabelkover vielleicht nur in Paraphrase überliefert.

  1. Anno domini 1358 (starb)a) herr Friderich von Laimberg ritter

Kommentar

Der Verstorbene gehörte einer helfensteinischen Ministerialenfamilie an, die sich seit 1324 nach der vermutlich um 1180 von einer Edelfreienfamilie erbauten Burg Leimberg (Gosbach, Gde. Deggingen) zubenannte und die gegen Ende des 15. Jahrhunderts ausgestorben zu sein scheint1. Die Burg wurde 1489 an das Prämonstratenserkloster Ursberg verkauft und war bereits 1533 nur mehr Ruine2. Die Leimberger hatten Grundbesitz und Anteil am Gericht zu Gruibingen3 und von etwa 1380/85 bis 1452 die Ortsherrschaft über Niederstotzingen (LKr. Heidenheim)4.

Bei dem Friedrich von Leimberg, der 1325 eine Urkunde besiegelte5 und der 1342 urkundet6, handelt es sich möglicherweise um den 1358 Verstorbenen. 1491 stifteten die Brüder Blasius und Caspar von Leimberg an die Cyriakuskirche eine Kaplaneipfründe „zu Lob, Trost und Hilf ihrer selbst und aller derer Seelen, so aus dem Geschlecht Leimberg verschieden sind“7. Demnach dürften noch weitere Angehörige der Familie in der Stiftskirche beigesetzt worden sein.

Textkritischer Apparat

  1. o(biit)-Kürzel. Ob die Inschrift in lateinischer oder in deutscher Sprache ausgeführt war, läßt sich aus der möglicherweise nur unpräzisen Textwiedergabe Gabelkovers nicht mehr entscheiden. Eine deutschsprachige Sterbeinschrift wäre freilich für die Mitte des 14. Jahrhunderts ungewöhnlich früh; vgl. nr. 53†.

Anmerkungen

  1. Vgl. Eugen Gasser, Die Leimberger Pfründe von 1491. Eine Kaplaneistiftung an der Wiesensteiger St. Cyriakuskirche, in: Alt-Württemberg 9 (1963) Nr. 9. Zur Familie ferner: Vatter, Die Leimburg bei Ditzenbach, in: Helfenstein 17 (1962) 16–18.
  2. Vgl. LdBW III 293.
  3. Ebd. 349.
  4. Ebd. IV 627.
  5. Alberti 445.
  6. Vatter (wie Anm. 1) 17.
  7. Gasser (wie Anm. 1).

Nachweise

  1. Gabelkover (HStAS, J1 Nr. 48 g III) fol. 924v.
  2. Ders. (WLB, Cod. hist. O 16b) p. 498.

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 19† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0001901.