Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 7 Drackenstein-Unterdrackenstein, kath. Pfarrkirche St. Michael 2. H. 13. Jh.

Beschreibung

Evangelistenglocke. Im Glockenstuhl. Tief angesetzte Schulterinschrift zwischen dünnen Schnurstegen. Die gesamte Inschrift ist linksläufig, die Buchstaben stehen spiegelverkehrt. Wachsfadenschrift.

Maße: H. (o. Krone) 50, Dm. 62, Bu. ca. 2,5 cm.

Schriftart(en): Romanische Majuskel.

  1. a) IOHANNES + MATHEVS + LVCAS + MARCVS +

Kommentar

Als Worttrenner stehen Ankerkreuze. Die aus dünnen Fäden geformten Buchstaben weisen keinerlei Schaft- oder Bogenverstärkungen auf. Die Bogenenden des C und S sind nach außen umgebogen und bilden so spornartige Abschlüsse. Die beiden N in IOHANNES sind als runde N mit starker Einkerbung des Bogens gebildet und gleichen dadurch einem R. Omega ist unzial.

Ob die von S. Thurm festgestellten Gemeinsamkeiten der Schriftformen mit der ebenfalls undatierten Glocke in Kaisersbach (Rems-Murr-Kreis)1 ausreichen, denselben Gießer anzunehmen, ist schwer zu entscheiden. Die Kaisersbacher Inschrift ist m. E. wesentlich unregelmäßiger geformt, die Buchstaben stehen nur zum Teil spiegelverkehrt, und als Worttrenner fungieren kleine Kreise. Die zeitliche Nähe ist aber jedenfalls unverkennbar.

Textkritischer Apparat

  1. Gesamte Inschrift linksläufig.

Anmerkungen

  1. Vgl. Dt. Glockenatlas WürttHohenzollern 4f. m. Abb. 4; DI 37 (Rems-Murr-Kreis) nr. 8.

Nachweise

  1. Kdm Geislingen 108 (nur erwähnt).
  2. Dt. Glockenatlas WürttHohenzollern nr. 653; 5 Abb. 5.

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 7 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0000704.