Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 408 Donzdorf, kath. Pfarrkirche St. Martin 1614

Beschreibung

Grabplatte des Johann Wilhelm Freiherrn von Rechberg von und zu Hohenrechberg, zu Scharfenberg, Donzdorf und Wißgoldingen. Im Chor hinter dem Hochaltar im Boden liegend, Kopfende nach Norden. Rotmarmorplatte, in der Mitte ein rundes Medaillon mit zwei Wappenschilden unter gemeinsamem Helm in Flachrelief, oben und unten je eine Schrifttafel; unten in der Mitte Stz. nr. 9. Stellenweise stark abgetreten.

Maße: H. 200, B. 98, Bu. 3,6 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. Im haijligen Newen Jahrstag des. 1614 / [Ja]hrs vormitag · zwischen 10. vnd 11. vhrn / Starb der wolgeborn(e) herr herr Johann / Wilhalm Freijherr von Rechberg von vnd // vf hohenrechberg herr vff Scharpffe(n) berg / Dontzdorff vnd Wisgoltinge(n) (etc.) dessen Seele / der allmechtig Gnedig vnd ain froliche auf/erstehung verleijhen wolle Amen.

Datum: 1. Januar.

Wappen:
zweimal Rechberg.

Kommentar

Die Grabplatte wurde nach Ausweis des Steinmetzzeichens und der charakteristischen Schrift in der Ulmer Werkstatt Georg Hubers1 angefertigt. Die völlig gleichartige Grabplatte für Johann Wilhelms Schwester Osanna in der Schwäbisch Gmünder Heiligkreuzkirche ist ganz offensichtlich gleichzeitig mit der vorliegenden gearbeitet worden. Sie unterscheidet sich nur in der Wappendarstellung (ein statt zwei Schilde)2.

Johann Wilhelm war ein Sohn Caspar Bernhards I. von Rechberg zu Donzdorf (vgl. nr. 378 †). Er war mit Anna Regina, Tochter Beros Freiherrn von Rechberg zu Osterberg, († 1659) verheiratet3. Für ihn befand sich auch noch ein Totenschild in der Donzdorfer Kirche, darauf waren ebenfalls die zwei rechbergischen Wappen dargestellt4. Die Inschrift ist nicht überliefert.

Anmerkungen

  1. Vgl. Klemm, Württ. Baumeister 180 Nr. 461.
  2. Das Todesdatum Osannas wurde 1632 nachgetragen; nach Autopsie.
  3. Vgl. Stammtafeln d. mediatisierten Häuser 17 Taf. 5.
  4. Waltz (wie unten).

Nachweise

  1. Waltz, Miscellanea Historica (HStAS, J1 Nr. 44) fol. 300r. = Ders., Rechb. Stammbuch (WLB, Cod. hist. F 30. 2) fol. 68v.
  2. GRA, A 662: „Abschrifften Von Denen in der Pfarrkirchen zu Donzdorff befindl. Herrsch. Epitaphijs“, um 1750.
  3. GRA, A 675: „Genealog. Urkunden u. Stammenbäume Von der familie Rechberg“, Einzelbl., 18. Jh. (verkürzt).

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 408 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0040801.