Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 348 Göppingen-Jebenhausen, Schloß Liebenstein 1596 (?)
Beschreibung
Grabplatte des Hans Andreas von Liebenstein. Aus der Jebenhausener Pfarrkirche1. Eingehauene Umschrift, an den vier Ecken durch Wappenschilde unterbrochen; im wannenartig eingetieften Mittelfeld Figur eines Kleinkinds, das auf einem großen Kissen und einem gemusterten Kopfkissen ruht. Roter Sandstein, rechte obere Ecke beschädigt.
Maße: H. 95, B. 66, Bu. 2,7 cm.2
Schriftart(en): Kapitalis.
AN(N)O D(OMI)NI 159[6]a) // DEN 23 APRILIS STARB HANS // ENDRIS VON // LIEBENSTEIN DEM GOTT GNAD
Liebenstein | Gemmingen |
Gemmingen | Neipperg. |
Textkritischer Apparat
- Die Oberfläche des Steins ist im Bereich der letzten Ziffer abgeplatzt. Die noch schwach sichtbare Kerbe einer linken Bogenhälfte ist nur zu einer 0 oder 6 zu ergänzen; 1590 ist aus genealogischen Gründen ausgeschlossen (Hochzeit der Eltern 1589, älteste Tochter bereits 1590 verstorben, vgl. nr. 333). Zu 1596 paßt, daß die Grabplatte für Hans Andreas’ Mutter von 1597 (nr. 351) vom selben Steinmetz angefertigt wurde.
Anmerkungen
- Wie nr. 333, vgl. dort.
- Einzelne Anfangsbuchstaben vergrößert, 3,2–4,2 cm.
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 348 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0034800.
Kommentar
Hans Andreas ist nach Ausweis des Familienbildes auf dem Epitaph seiner Mutter (nr. 352) offenbar der jüngere der beiden im Säuglingsalter verstorbenen Söhne Rabans von Liebenstein und Dorotheas von Gemmingen. Die Ausführung des Figurenreliefs und der Schrift zeigt so weitgehende Übereinstimmungen mit der Grabplatte für die Mutter Dorothea von Liebenstein (nr. 351), daß beide Grabmäler ohne Zweifel demselben Steinmetz zugewiesen werden können.