Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 308 Geislingen an der Steige, ev. Stadtkirche (U. L. Frau) 1581

Beschreibung

Totenschild des Jörg Weckherlin. Im Langhaus am westlichen Pfeiler der Südseite, ursprünglich am östlichen Pfeiler der Nordseite, dann bis 1976 an der Südwand des südlichen Seitenschiffs. Mit Ölfarbe bemaltes rundes Holzschild, im Mittelfeld gemaltes Vollwappen, auf dem Rand, links oben beginnend, zwischen aufgeleimten Kordelstegen Umschrift, schwarz und rot auf weißem Grund. Zustand gut, vermutlich restauriert.

Maße: Dm. 98, Bu. 3,3 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]

  1. An(n)oa) D(o)m(in)i : 1581 · den · 6 · Februari · ist Jn Gotta) Christi seliglich entschlaffe(n) der Ernuöst vnd firnem Jerg Weckherli(n) Bürgermaisterb) alhie, dem Gotta) ein fröliche vffersteung verleie(n) welle amen

Wappen:
Weckherlin.

Kommentar

Die Fraktur ist sehr gleichmäßig geschrieben. Die Versalien sind reich verziert, Oberlängen mit geradem Schaft werden regelmäßig von einer kreisrunden, fast geschlossenen feinen Bogenlinie überfangen, der Bogen des h hat eine deutliche Unterlänge und ist eingerollt, der u-Bogen wird durch zwei kurze Wellenlinien gebildet.

Weckherlin erscheint in Urkunden ab 1547 als Mitglied des Gerichts1, 1568 als alter (d. h. gewesener) Bürgermeister2, 1572 und 1580 war er erneut Bürgermeister3. Noch kurz vor seinem Tod hat er das Epitaph seiner Vorfahrin Anna Weckherlin in der Stadtkirche renovieren lassen (vgl. nr. 104). Sein Grabstein ist ebenfalls erhalten (nr. 309).

Textkritischer Apparat

  1. Ganzes Wort rot ausgezeichnet.
  2. Vielleicht auch Burgermaister mit u-Bogen.

Anmerkungen

  1. Geislinger Urkundenbuch 198f. nr. 183.
  2. Ebd. 211 nr. 194.
  3. Ebd. 215 nr. 198; 218 nr. 201.

Nachweise

  1. Wollaib, Par. Ulm. 395.
  2. Klemm, Stadtkirche. Vortrag 49.
  3. Kdm Geislingen 47.
  4. Bischoff, Führer 39 nr. B8.

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 308 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0030806.